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PHÖNIX, arché techné néos arché techné néos Ausgefallene Häuser
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PHÖNIX, arché techné néos arché techné néos Ausgefallene Häuser

Phönix die Auferstehung aus der Asche ..

„Der Weg zum Gipfel beginnt immer im Tal“ unbekannt

Rückblick auf den 21.10.2011 um 02..23Uhr steht das Wohngebäude Hohenrieder Straße 38 Freudenstadt in hellen Flammen und wird in der Gebäudesubstanz vollständig zerstört. Mit Gottes Fügung überleben meine Tochter Stephanie Andrea und ich die Feuerhölle, meine Frau Bettina war zu diesem Zeitpunkt nach einer Operation im Krankenhaus und müsste diesen Augenblick nicht selbst erleben.

Bedrückung, Angst, Niedergeschlagenheit wenn man am Morgen danach vor dem steht, was einmal Heimat und Existenz war. Und doch gibt es Hoffnung und Dankbarkeit zu leben, überlebt zu haben, und die Möglichkeit etwas ganz Besonderes, völlig Neues, Schönes und Einmaliges zu erschaffen.

Der Gedanke die Möglichkeit mit dem Wiederaufbau Energie, Ökologie, Nachhaltigkeit und Architektur in Einklang zu bringen beflügelt die Entwicklung und den Entwurf, Heimat es soll ein Stück Heimat werden, Holz und Schutz dem Schwarzwald angepasst. Erkenntnisse und Erfahrungen, der Wille auch etwas Neues zu wagen um die Möglichkeiten von all dem aufzunehmen und umzusetzen. Auch habe ich bewusst durch die Formensprache und Materialauswahl mit der traditionellen vorgehängten Holzfassade, die neu interpretiert ist und der Streckmetall CorTen Stahlfassade, die Neugier bei sehr vielen Menschen zum Nachdenken geweckt.

Die Tragkonstruktion der Wände und des Dachs wurden materialoptimiert mit TJI Trägern und die Geschossdecke mit gedämmten Holz-Kastenelementen in Passivhausqualität hergestellt. Zur Dämmung sind ausschließlich ökologische Materialien, wie Zellulose, Holzfaserdämmplatten, Jasmin Dämmung (Holz-Lehm) u.a. eingebaut worden. Diese Konstruktion ist in weitem Umkreis einzigartig und zukunftsweisend. Minimierung der Konstruktion und des anfallenden Verschnitts und Abfalls, dieser kann fast vollständig ökologisch sinnvoll wiederverwertet und dem Kreislauf erneut zu geführt werden oder verwertet werden. Nach Außen präsentiert sich die ansprechende Holzlammellenschalung aus heimischer Lärche am Wohngebäude, der Bürobereich wurde zur Verdeutlichung mit der CorTen Streckmetall Fassade ausgeführt. Die „Eisbärhaut“oberfläche unter den Fassaden-verkleidungen, Tiefschwarz ist die zusätzliche Wärmeaufnahme und Erhöhung der Oberflächentemperatur bei tiefstehender Wintersonne optimiert. Die konstruktiven Sonnenschutz-Elemente aus Seekiefer in Verbindung mit den nach außen öffnenden Ganzglas-Fenstern mit hervorragenden U-Werten und „Tomatenrotem Rand“ sind als Bilderrahmen für den Betrachter wahrzunehmen. Praktisch bleibt die Sonne im Sommer mit steilem Einfallswinkel Außen vor, der Überhitzung wird so wirksam vorgebeugt, im Winter liefert die flach einfallende und tiefstehende Sonne ausreichend Solarenergie die tief in die Räume dringt, ein Großteil der benötigten Heizenergie. Beim Ausbau sind natürliche Materialien, „Tor“ähnliche Türen und markante Holztreppen ansprechende Gestaltungselemente, die Farbgestaltung ist zurückhaltend und dann wieder bewusst farbig. Massivholzparkett in Esche und Räuchereiche und Wandverkleidungen in Spaltholz aus Abfallholz der Fassade verstärken den Charakter eines modernen „Holzhauses“. Das stimmige Gestaltungskonzept mit der Möblierung, Beleuchtung und Dekoration, rundet den Eindruck des Betrachters vollkommen ab.

Energiekonzept

>“meer“ Energie zu produzieren wie für den Gebäudebetrieb notwendig ist, war die reifliche Überlegung. Das hierfür entwickelte innovative Energie Konzept läutet ohne Frage im Neubau die Zukunft ein.

Mit der Photovoltaikanlage von 11,04 kWp Leistung werden ungefähr 10.000 kWh „grünen“ Strom regenerativ erzeugt. Überschüsse und Pufferung wird mit den Blei-Gelbatterien und 20KW Speicherkapazität erreicht. So können sonnenarme und Nachtzeiten überbrückt werden.

Für Heizung und Brauchwasser werden 3.500 kWh, für Haushaltsstrom 4.000 kWh veranschlagt, somit bleibt ein Überschuss von 2.500 kWh Strom.

Im intelligenten Wechselrichter findet die Steuerung des Strommanagements statt, Priorität 1 ist der Eigenbedarf, dann Priorität 2 die Speicherung in den Batterien, Priorität 3 zur Erwärmung des Pufferspeichervolumens und wenn weiterer Überschuss besteht, wird dieser ins öffentliche Netz eingespeist, hier ist zur Optimierung geplant diesen Überschuss zukünftig zur Ladung von eigener Elektromobilität zu nutzen.

Zur Erzeugung der Energie für Heizung und Brauchwasser habe ich eine sehr innovative und spannende Anlage mit 40m² Absorberflächen in der Regenwasserzisterne und 12m² Solarabsorbern auf der Flachdachfläche zur Regeneration des Regenwassers installiert. Dem Regenwasser wird mit den Absorbern die Wärme entzogen, um Eis zu bilden, hier wird die Freisetzung zusätzlicher Energie durch den Aggregatszustandswechsel von Wasser zu Eis und umgekehrt energetisch optimal genutzt. Die Wärmepumpe erreicht mit diesem System eine Jahresarbeitszahl von ca. 4,0. Gleichzeitig wird die Wärmepumpe mit dem „grünen“ Eigenstrom aus der Dachproduktion betrieben. Die Wärmeverteilung im Gebäude ist über die Fußbodenheizung als Flächenheizung ausgeführt. Das dezentrale Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung sorgt für den notwendigen hygienischen Luftwechsel in allen Bereichen und Räumen. Durch die Verwendung heimischer und ökologischer Baumaterialien ist ein sehr angenehmes und „lebenswertes“ Raumklima verwirklicht worden.

Ein weiterer ökologischer Gesichtspunkt stellt die Grauwassernutzung des Regen-wassers in der „Eis“zisterne dar, dieses Wasser über den Absorbern wird für WC Spülung und Waschmaschine genutzt und entlastet somit erheblich die Entnahme von wertvollem Trinkwasser.

Besondere bauliche Maßnahmen zum sommerlichen Wärmeschutz sind mit den feststehenden Sonnenschutzelementen als „Kisten“ um die Fenster ausgebildet. Je nach Himmelsrichtung sind diese in Ausladung und Form angepasst, um im Sommer die direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden und im Winter unter dem flachen Sonnenstand den Raum mit Licht und Wärme zu erfüllen.

„Phönix“ soll ein „Leuchturm“Projekt im nachhaltigen und zukunftsweisenden Holz- und Hausbau sein, ein Vorbild für die gesamte Region, die eng mit der Holzverarbeitung und dem Holzbau verbunden ist. Ein Beispiel auch dafür sensible Baulücken mit modernen und innovativ gestalteten Gebäuden zu schließen.

Die Verwendung heimischer und ökologischer Produkte, der Einsatz von regenerativen Energien zur Selbstversorgung wird ansprechend vorgelebt und regt zur Nachahmung an. Die Zukunft können wir gestalten und annehmen. Tun wir es gemeinsam!

arché techné néos stefan niesner freier architekt freudenstadt im juli 2014

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