Fotografieren ohne Kamera
Es gilt, die Architektur kennenzulernen und mit ihr in Kontext zu treten: Wie wirkt sie in den Morgenstunden, wie bei unterschiedlichen Wetterverhältnissen oder Jahreszeiten? Markus Kaiser bezeichnet das Auskundschaften der Rahmenbedingungen als fotografischen Vorgang. In diesen Momenten taucht er ganz und gar in die Materie ein und fertigt seine Bilder ohne Kamera bereits geistig an. Er fängt Blickwinkel ein, sucht sich spektakuläre Positionen und tastet die Umgebung nach wünschenswerten und störenden Faktoren ab. Die Hauptaufgabe ist damit erledigt, alles Weitere ist die Umsetzung einer Strategie. Neben der verlässlich homogenen optischen Linie schafft diese Herangehensweise offenbar tiefes Kundenvertrauen, denn üblicherweise genießt er völlig freie Hand bei der Auftragsabwicklung.
Durch seine Herangehensweise gelang es dem Newcomer, der erst seit 2011 als Architekturfotograf tätig ist, das Interesse zahlreicher namhafter internationaler Architekturbüros für sich zu wecken, was zu einer beträchtlichen Liste an Veröffentlichungen und Publikationen führte.
Bei dem hier vorgestellten Projekt handelt es sich um Zaha Hadids Library and Learning Center WU Campus Vienna – 2013 fertiggestellt