Die Verwandlung eines kleinen Waldhauses zu einem Berliner Landhaus Im Ortsteil Wannsee stand einmal ein kleines Waldhaus. Es war klein und unscheinbar und passte zur Umgebung: am Waldesrand gelegen. Denn der Berliner Westen ist geprägt von großer Nähe zu Wäldern und Seen. Die Eigentümer des Hauses wünschten sich jedoch einen großzügigen Umbau, obwohl sie ihr kleines Waldhaus liebten. Schnell war man sich einig, dass dies in einem angemessenen Umgang mit Ort und Umgebung passieren sollte. Aus dem Waldhaus wurde in der Folge ein Berliner Landhaus. Vorbild ist das englische Landhaus der Jahrhundertwende. Denn ein Landhaus wird „weder pompös, noch übermächtig groß, noch aufwendig“ (Lexikon der Weltarchitektur, S. 617 ) hergestellt.
Der Mittelpunkt ist eigentlich der Garten Zum Grundstück gehört ein dicht bewachsener Garten. Der Garten ist der Schutzraum für die Familie und kann von außen nicht eingesehen werden. Den Mittelpunkt bildet eine Magnolie. Sie steht mitten auf dem Rasenplafond. Als Schwellenraum zum Garten dient ein neuer, verglaster Flachbau mit Dachterrasse. Die Räume öffnen sich zum Garten und sind doch im Rücken durch den L-förmigen Baukörper des Hauses geschützt. Große, verglaste Schiebeelemente heben praktisch die Grenzen auf. Der Garten wirkt auf diese Weise, als sei er im Hause angekommen.
Bilder aus dem Urlaub als Inspiration und Gestaltungsvorgabe Bilder aus dem Urlaub führten zu dem unbedingten Wunsch, mit gerostetem Stahl zu arbeiten und zu gestalten. Der Flachbau erhält die vorgesetzte Stahlkonstruktion, die aus Cortenstahl konstruiert ist. Er wird erweitert durch eine Gartenveranda, eine Gartenterrasse sowie eine im rückwärtigen Baukörper versunkene Loggia. Die Stahlträger aus Cortenstahl sind ein schweres Material. Und trotzdem wirkt die Konstruktion nahezu schwerelos, denn sie liegt nur auf zwei mit Winkeln aufgelösten Stahlstützen.
Eher spielerisch als streng ist die Gestalt des Landhauses Vom Garten her erschließen sich auch alle weiteren architektonischen Elemente des Gebäu- des. Da die Verwendung aufwertender Fassadenelemente traditionell zum Bautypus des Landhauses gehört, schmückt ein Fledermausfenster die Giebelfront. Und der Austritt auf die Dachterrasse schließt mit einem Korbbogenabschluss. Vorhandene Fenster mit Blendlä- den sind teilweise erhalten worden. Im Grunde hat das Landhaus hat eine geradezu „aufrechte Gestalt“, dahinter beginnt der Wannseer Forst.
Die Übergänge sind fließend Die innere Organisation des Hauses konzentriert sich ganz auf den Wintergarten als Mittelpunkt. Wohnen und Essen gehen nahtlos ineinander über, eine offene Küche schließt sich hinter der Loggia an. Das alte Wohnzimmer mit Kamin dient als Rückzugsort für die Abendstunden. Die Feuerstelle des Kamins öffnet sich zudem auch zur Rückseite der Eingangsdiele. Auch hier zeigt sich eine Reminiszenz an den englischen Landhausstil der Jahrhundertwende. Aus der Kälte kommend, werden Gäste mit einem wärmenden Kaminfeuer empfangen. Eine repräsentative Treppe führt von der Eingangsdiele ins Dachgeschoss. Dort befinden sich die Schlafzimmer, zu denen offene Emporen im Spitzbodenbereich gehören.