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Der Umbau der Villa Hermannshof - Foyer Peter Stasek Architects - Corporate Architecture Gewerbeflächen MDF Peter Stasek,matrixXarchitectures,Architektur Mannheim,Villa Hermannshof,Kongresscenter
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Der Umbau der Villa Hermannshof - Foyer Peter Stasek Architects - Corporate Architecture Gewerbeflächen MDF Peter Stasek,matrixXarchitectures,Architektur Mannheim,Villa Hermannshof,Kongresscenter

Der Umbau der Villa „Hermannshof“

Babostraße 5, Weinheim an der Bergstraße (2001 – 2003)

Die Villa Hermannshof in Weinheim, seit 1888 als Wohnhaus der Familie Freudenberg und 1981 umgestaltet zum Konferenz- und Gästehaus der Firma Carl Freudenberg KG, sollte den Anforderungen eines repräsentativen Seminar- und Konferenzzentrums eines weltweit tätigen Unternehmens des neuen Jahrtausends gerecht werden. Die Lage des Gebäudes gegenüber dem Stadtschloss, inmitten eines Botanischen Gartens, sowie seine klassizistische Denkmal geschützte Fassade sind die ersten Eindrücke, die jedem Besucher geboten werden. Das Innenleben der Villa, funktionell verteilt auf vier Ebenen, beruhte auf mehreren Umbauten, die von bekannten Architekten im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte ausgeführt wurden. Im Gewölbe des Kellergeschosses, dem ältesten Gebäudeteil, wurde erst 1981 ein Weinkeller eingerichtet. Der Konferenzraum und die Empfangsräume im Erdgeschoss, die Seminarräume im 1.Obergeschoss, sowie die drei Wohnungen im Dachgeschoss beruhten größtenteils auf der ursprünglichen Grundrissaufteilung des Wohnhauses.

Die Entscheidung der Unternehmensleitung der Firma Freudenberg, das Gebäude innen vom Grund auf zu erneuern lag nicht nur an den neu gestellten Anforderungen auf die Raumnutzung, sondern auch an der zwischenzeitlich überholten Art der Erschließung. Zudem kam auch die Forderung den bestehenden Konferenzraum durch Zusammenschluss mehrerer Räume soweit zu erweitern, dass darin ca. 100 Personen Platz finden.

Trotz der Notwendigkeit einige tragende Wände zu entfernen und das Haupttreppenhaus zu entkernen, sollte die vorhandene Bausubstanz möglichst schonend gehandhabt werden. Statt eine neue Stahlbetondecke über dem neu geplanten Konferenzraum einzuziehen, hat man sich nach dem Vorschlag des Architekten entschieden, die Segmente der alten Holzbalkendecke auf einen Vollstahlträger unterhalb der Decke im ersten Obergeschoss (12,5 m x 1,3 m, 6,5 to Eigengewicht) zu befestigen. Die Vorteile dieser Konstruktion, die vollständig innerhalb der neuen Flurwand im 1.OG integriert wurde, bestanden nicht nur in der gewonnenen lichten Raumhöhe des Konferenzraumes sondern auch in der Reduzierung des baulichen Eingriffs.

Die gesamte Umbaumaßnahme sollte konstruktiv ebenso unsichtbar bleiben, wie auch die neu installierten technischen Ausrüstungen. Zu diesen zählt u.a. im Bereich des Konferenzraumes eine ausziehbare Trennwand, die entweder in zwei Wandnischen hinter der Wandverkleidung geparkt wird, oder den Raum im Raster der neu gestalteten Kassettendecke im Verhältnis 1/3 zu 2/3 aufteilt.

Um die Raumakustik nachhaltig zu verbessern, wurden nach Angaben des Akustikplaners einige der Wandflächen sowie die Felder der Kassettendecke mit akustischen Platten verkleidet und anschließend mit feinkörnigem Akustikputz überzogen. Spezielle in der Wandverkleidung flächenbündig eingebaute Lautsprecher der Beschallungsanlage wurden ebenso mitverputzt wie auch alle Revisionsklappen, Fensterleibungen u.a. Somit entstand eine homogene von klaren Linien und Flächen gekennzeichnete Wandabwicklung, die dadurch bei jeder Nutzungsart der Räume im Hintergrund bleiben sollte. Die komplette Medientechnik, zu der auch mehrere unterhalb der Wandverkleidung integrierte Beamer gehören, kann über eine vorprogrammierte Steuerung anhand eines Touchscreens von jedem Platz des Raumes aus bedient werden. Die motorisch angetriebenen Verdunkelungsrollos sind in dieses System genauso eingebunden wie auch die aus der Decke ausfahrbaren Leinwände.

Die Zurückhaltung bei der Neugestaltung der einzelnen Räume setzt sich auch bei dem neuen Lichtkonzept fort. Somit wurden größtenteils Einbauleuchten verwendet, die in schlichter Form eines Quadrates, Rechteckes oder Schlitzes das Licht aus den Wänden und Decken, sowie auch aus dem Boden bringen. Mit diesen Lichtquellen werden u.a. auch Architekturelemente akzentuiert wie Gewölbe, Bögen, Säulen und Eingangsportale. Im Weinkeller sowie auch in dem großen Konferenzraum im EG wurden zusätzlich modifizierte Hochvoltseilsysteme installiert, die größtenteils zur Anstrahlung der Deckenflächen verwendet werden. Nicht nur für den Innenraum sowie auch als eine Art festliche Beleuchtung für den Außenbereich dient die Ausleuchtung aller Fensternischen im Gebäude. Hierbei kamen Minieinbaustrahler zum Einsatz, die in den Leibungen der Fenster integriert wurden. Auch die Bedienung dieser Leuchten ist je nach Nutzung durch vorprogrammierte Steuerung abrufbar.

Peter Stasek

Architekt

Farbe: Beige
Material: MDF
Credits: Peter Stasek Architekt
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