Netzvilla, Spielplatz am Promenadenband A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH Moderner Garten
Netzvilla, Spielplatz am Promenadenband A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH Moderner Garten

Im Zuge der Landesgartenschau 2014 leitete die Stadt Schwäbisch Gmünd einen tiefgreifenden Stadtumbau in die Wege, der ein grünes Herz mitten in der Stadt entstehen ließ. In diesem umfassenden Umbauprozess wurden große Bereiche der Innenstadt verkehrlich und baulich neu geordnet. Historische Stadtstrukturen wurden frei gelegt, neue Sichtachsen geschaffen und großzügige innenstadtnahe Freiräume entstanden. Ein neuer Boulevard, eine grüne Promenade, Wege und Plätze entlang der alten Stadtbäche, Sport- und Spielbereiche prägen das neue Bild der Innenstadt. Vom städtebaulichen Gesamtkonzept bis in die Detailgestaltung lag die Planung in der Hand des Büros.

Symbol für dieses neue Gmünd ist die Rückgewinnung eines zentralen Freiraums: der Jahrzehnte lang überbauten Flussmündung des Josefsbachs in die Rems. Dieser Mündung verdankt die Stadt ihren Namen. Der Zusammenfluss ist nun Bindeglied neuer und bestehender Gmünder Freiräume: zwischen Bahnhof und Altstadt gelegen, treffen hier der alte Stadtgarten, der Remspark, Josefsbach und Rems sowie die Übergänge zur Altstadt aufeinander und fügen sich zu einer neuen großzügigen Grünzone zusammen. Jeder dieser Freiräume öffnet sich zum Wasser, so dass rings um die Mündung ein abwechslungsreiches Spiel unterschiedlicher Raumbezüge und Perspektiven zum Wasser zu erleben ist.

Möglich wurde die Entstehung dieser neue Mitte durch den Bau eines Verkehrstunnels und der damit verknüpften räumlichen Neuordnung einschließlich des Rückbaus und der Verlegung von Straßen, dem Abriss von Gebäuden und der Schaffung und Akzentuierung neuer städtebaulicher Verbindungsachsen. Entscheidende Voraussetzung für die Zugänglichkeit und Neugestaltung der Wasserareale war darüber hinaus die Sohlerhöhung der Gewässer um bis zu vier Meter und die Abflachung der ursprünglich steilen Ufer.

Wo vorher der Durchgangsverkehr der B29 mit täglich 35.000 Fahrzeugen auf vier Spuren dominierte, bestimmt heute ein von Ginkgobäumen gesäumter Boulevard das Stadtentree von Schwäbisch Gmünd. Die neue städtebauliche Achse führt vom Bahnhofsvorplatz als Auftakt über die Mündung von Rems und Josefsbach und durch die wieder geöffnete Ledergasse bis ins historische Zentrum der Stadt.

Die Ledergasse durchzieht die im 14. Jh. als erste Stadterweiterung entstandene Josenvorstadt in ganzer Länge. Im Mittelalter durch Gerbereien geprägt, wurde die Ledergasse 1977 mit dem Bau eines großen Kaufhausgebäudes zu einer der Haupteinkaufsstraßen Gmünds. Die ehemals geschlossene Baustruktur der Gasse wurde dabei aber aufgelöst und von der Mündung des Josefsbachs in die Rems durch den massiven Baukörper getrennt. Im Zuge der aktuellen städtebaulichen Transformation konnte das Kaufhausareal neu geordnet und das „Hortengebäude“ rückgebaut werden, so dass sich die Ledergasse heute zur Mündung hin öffnet und die ehemalige Gasse wieder erlebbar ist. Die Neugestaltung orientiert sich an historischen Elementen, so wird der mittelalterliche Wasserlauf in der Ledergasse im Bogen des „Bächle“ zitiert und als flaches Wasserbecken im Natursteinpflaster ausgebildet. In der Ledergasse ist dadurch in Kombination mit Sitzmöglichkeiten ein beliebter neuer Aufenthaltsbereich entstanden.

Beginnend an der Mündung führt die neue „Promenade am Josefsbach“ als grünes Band am Rand der Altstadt entlang. Am Gewässer ist sie als skulpturaler Bachweg ausgeführt, der sich verengt und weitet und so verschiedene Perspektiven und Raumwirkungen erzeugt. Der Teil der Promenade, der sich oberhalb der sanierten historischen Stadtmauer befindet, ist in die Grabenallee und Robert-von-Ostertagsstrasse integriert und über eine Abfolge von Plätzen und Spielbereichen mit der Altstadt verbunden.

In unmittelbarer Nähe zum Stadtkern konnten großzügige generationsübergreifende Sportanlagen entstehen. Das Spielband zieht sich entlang der neuen Promenade sowie über die Bahn hinweg bis in den Jugendspielbereich Gleispark. Ein besonderes Highlight stellt die Netzvilla dar: ein Spielgerät mit dem Erscheinungsbild einer mehrgeschossigen Villa. Die haushohe umschlossene Kletterstruktur bildet eine komplexe dreidimensionale Struktur und lässt einen Spielraum bis in eine Höhe von acht Metern entstehen.

Die umfassende städtebauliche und freiräumliche Aufwertung der bisher mit Grün unterversorgten Innenstadt, die attraktiven Freiräume am Wasser und das vielfältige Freizeitangebot stärken den Stadtkern in der Konkurrenz zu den Umlandgemeinden und rüsten die traditionsreiche Stauferstadt nachhaltig für die Zukunft.

Ähnliche Fotos

homify - Ideen für dein Zuhause

4.5

Millionen von Fotos in der homify App durchstöbern!

DIE APP KOSTENLOS HERUNTERLADEN
Nein, danke.