Längsschnitt Abendroth Architekten
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Passivhausbauweise mit Lärchenholz


Betreten wir das Passivhaus über einen leichten Holzzubau, der als blickschützender Rahmen den Grund im Osten abschließt. Umsichtig wickeln sich die hochgezogenen Latten um die Terrasse am Flachdach, wo sie der Familie einen luftigen Freiraum zum blickgeschützten Sonnenbaden schenken.

Ein Wanddurchbruch am Eck führt hinein in den massiv gemauerten Passivhaus Quader. An der speichermassenstarken Rückwand im Norden verlaufen alle Bewegungsströme des Hauses. Im Erdgeschoß entfaltet sich das große Familienleben: eine ganze Ebene zum Wohnen.

von Isabella Marboe (der Standard 17. März 2007)

Ein klarer kompakter Baukörper, die Breitseite nach Süden ausgerichtet, die Fenster vom Sonnenstand bestimmt. So präsentiert sich das in Massivbauweise errichtete Passivhaus einer jungen Familie aus Gerasdorf bei Wien.

Die architektonische Zutat besteht aus einem Anbau in Holzbauweise, der das Grundstück gegen Einsicht von der Straße aus abschirmt. Carport und Eingangszone finden darin Platz, obenauf befindet sich ein Sonnendeck im Lärchenkleid.

Die strikten Vorgaben des Passivhaus Institutes in Darmstadt haben die Planer ernst genommen, nach denen es auch zertifiziert wurde. Außerdem erfüllt es die strengen Anforderungen, die an ein klima:aktiv Passivhaus gestellt werden, es wurde nach allen Regeln der Kunst energetisch und ökologisch optimiert. Bei der Nordfassade wurde auf Fenster verzichtet. Die Energie gewinnenden Öffnungen befinden sich auf der Süd- und Westseite.

Die Fassade ist bis unter die Bodenplatte im Keller mit einem dicken Mantel aus Wärmedämmung überzogen, die thermische Hülle ist nachgewiesenermaßen dampfdicht hergestellt. Den Wärmebrücken wurde mit thermischen Trennungen aus Purenit, Sylomer und Vacuumdämmung der Kampf angesagt.

Die Lüftungsanlage wird mit vom Erdreich vorgewärmter Zuluft gespeist, welche das Haus temperiert und auch für Warmwasser sorgt. Für einen Kamin gab es keinen Bedarf. Doch nicht nur im Winter hat dieses Haus seine unbestrittenen Vorteile: Während der Hitzeperioden im Sommer mit Spitzentemperaturen von fast 40°C war es im Hausinneren angenehm kühl mit 24°C. Der Sonnenschutz bestehend aus Raffstoren wurde von den Bauherren konsequent eingesetzt.

Nominierung zum Niederösterreichischen Baupreis 2008

Aus dem Juryprotokoll:

Das Projekt stellt einen sehr kompakten zweigeschoßigen Wohnbaukörper in Passivhausbauweise dar. Insgesamt spricht es eine sehr zeitgemäße Architektursprache und formt eine energiebewusste Alternative zum traditionellen Einfamilienhausbau.

Projektleitung: D.I. Andreas Hradil

Bauphysik: D.I.Dr.Gernot Scherpke

Passivhaus Zertifizierung: IBO, Institut für Baubiologie

klima:aktiv Passivhaus mit 905 Punkten (von 1000)

Fotos: Andreas Buchberger

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