Wohnhaus Dielsdorf, L3P Architekten ETH FH SIA AG L3P Architekten ETH FH SIA AG Moderner Flur, Diele & Treppenhaus
Wohnhaus Dielsdorf, L3P Architekten ETH FH SIA AG L3P Architekten ETH FH SIA AG Moderner Flur, Diele & Treppenhaus

Projekt und Realisierung: 2006 - 2014

oberirdische Nettogeschossfläche: 82m2 Nettogeschossfläche Total: Wohnfläche 129m2 + Nebenräume 36m2 Fensterfläche: 239m2 Grundstückgrösse: 291m2 Bauherr: Privater Eigentümer, Familie mit zwei Kindern Architekt: L3P Architekten ETH FH SIA AG, Unterburg 33, CH-8158 Regensberg Bauingenieur: Bona + Fischer Ingenieurbüro AG, Rütlistrasse 20, CH-8400 Winterthur; Projektverantwortlich Urs Oberli Landschaftsarchitekt: vetschpartner Landschaftsarchitekten AG, Neumarkt 28, CH-8001 Zürich; Projektverantwortlich Nils Lüpke Lichtplaner: Lichtblick, Neufeldweg 6, CH-5103 Möriken; Projektverantwortlich Thomas Schoch, Ulli Dittrich Bauphysiker: Wichser Akustik & Bauphysik AG, CH-8052 Zürich; Projektverantwortlich Stephan Huber HLS-Planer: Bürge Haustechnik AG, 8157 Dielsdorf Fotograf: Vito Stallone, Bleicheweg 5/ B5, CH-5605 Dottikon

Trübel – Neubau Wohnhaus, Rebhang, 8157 Dielsdorf . Gerade mal 5m x 9m verbleiben nach dem Abtragen der Grenzabstände auf einem kleinen Grundstück am Rebhang in Dielsdorf. Bei maximal 83m2 oberirdischer Wohnfläche galt diese Parzelle lange als nicht bebaubar. Das klassische Wohnhaus mit dicken Aussenwänden, konventionellen Erschliessungstreppen und Verkehrsflächen fand an diesem Ort keinen Platz. . Raum und Struktur sind eins – Dies resultiert aus einer interdisziplinären Zusammenarbeit von Architekt und Bauingenieur. Das skulpturale Stahlbetontragwerk in schwarz eingefärbtem Sichtbeton ist allgegenwärtig: Wände, Decken, Böden, selbst das Bücherregal ist Teil des Tragwerks. Unterlagsböden, Trittschalldämmungen, Bodenbeläge, Gipserarbeiten, Malerarbeiten, die die Tragstruktur bedecken könnten kommen nicht vor. Das Wohnhaus ist elementar reduziert auf den nackten Betonrohbau, ergänzt durch diverse Schreinermöbel und umhüllt von einem Glasmantel. . Der Zugang zum Gebäude erfolgt unterirdisch über den Carport. Man betritt das Gebäude über einen bis zu 5.44m hohen Eingangsbereich. An diesem angehängt sind ein Keller und der Haustech-nikraum. Ebenfalls in den Hang hineingebaut ist ein Doppelzimmer mit Bad. Diese Räume werden durch teilweise überhohe Raumteile und ein Oberlicht mit Licht versorgt. Dieses Doppelzimmer ist mittels einer Mittelwand gegliedert und unter der Bodenplatte mit einem Riegel verbunden, welche wie ein Anker das statische Widerlager der Hauptmittelwand bildet. Die Treppe emporsteigend erreicht man über Terrain das Beton-Bücherregal, welches der Querversteifung des Tragwerks dient. Von nun an beginnt mittels einzelner Podeste und Stufen eine fortlaufende Abfolge verschiedener Wohnlandschaften: Büro 4.6m2; Essen 10.5m2; Mehrzweckebene 7.9m2; Küche 6.7m2; Reduit 5.2m2; Leseecke und Gästebereich 4.8m2; Wohnen 15.4m2; Bad 7.5m2; Ankleide 3.8m2 und Schlafen mit Badewanne 11.4m2. . In den Fenstern sind keine statischen Abstützungen versteckt, die Fenster sind als reiner Ballast dem Tragwerk vorgehängt, wie die Trauben die am Stil hangen. Die Podeste mit den Deckenabsätzen wachsen auskragend aus der alleinig tragenden Mittelwand, wie der Stamm mit den Ästen daran. Das Untergeschoss ist das Fundament im Erdreich, wie die Verwurzelung des Rebstocks. Das Werk am Rebhang übernimmt die Logik der Weinrebe: tragende Mittelwand, Podeste und vorgehängte Fenster folgen der Struktur von Stil, Geäst und den daran hängenden Trauben.

Massgebend waren nur zwei Handwerker: der Baumeister mit dem Betonbau und der Schreiner der die Möbel und die Fenster fertigte.

Die Fassade besteht aus 58 verschiedenen Fensterelementen, kein Format gleicht dem andern. Verkehrte Welt: Die Fensterfläche ist mehr als doppelt so gross wie die Bodenfläche.

Zitat Architekt Boris Egli: Das Werk am Rebhang übernimmt die Logik der Weinrebe: tragende Mittelwand, Podeste und vorgehängte Fenster folgen der Struktur von Stil, Geäst und den daran hängenden Trauben.

Zitat Bauingenieur Urs Oberli: Mit dem Weinstock als Vorgabe wurde ein ehrliches Betontragwerk entwickelt. Die zentrale vertikale Scheibe als Haupttragelement steift das Gebäude aus und verjüngt sich mit zunehmender Gebäudehöhe, den Beanspruchungen entsprechend, in der Stärke. Die Versätze der Geschossdecken bilden Rippen, lassen das Gebäude in der Tiefe wachsen und bilden die Lagerung der blattartigen Decken. Das von innen nach aussen hin entwickelte Tragsystem verzichtet gänzlich auf statische Elemente in der Fassade.

Zitat Landschaftsarchitekt Nils Lüpke: Der an das Grundstück anschliessende Landschaftsraum mit Wiesen, Hecken und Obstbäumen wird bildhaft in die Gestaltung miteinbezogen und nahtlos in den Garten geführt. Mächtige Kirschbäume reichen ihr Astwerk bis nahe an das Haus und wirken bis in den Wohnraum. Hauszugang und Aussensitzplatz formulieren sich als präzise Einschnitte im gewachsenen Terrain. Trittsteine, aus dem Restbeton des Hauses gefertigt, scheinen über diesem zu schweben und verstärken das Bild einer ansonsten belassenen Topografie.

Zitat Lichtplaner Thomas Schoch: Die vorherrschende Struktur des Tragwerks wird durch vertikale, in der Gebäudehülle eingearbeitete LED-Lichtlinien angestrahlt. Bewegt man sich in dem archaischen Rohbau von Raum zu Raum, wirkt das Architekturlicht wie ein neuzeitlicher Fackelrundgang. Die in den Fensterrahmen sitzenden Lichtlinien werfen das diffuse Grundlicht in den inneren Kern.

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