Vom
Badehaus »am Kaiserstrand« bieten sich
beeindruckende Blicke über die Bregenzer Bucht,
den Hausberg Pfänder bis hin zu
den Schweizer Voralpen. Ein 42 m langer Steg
verbindet den am Ostufer des Bodensees gelegenen
Pfahlbau mit dem gleichnamigen Naherholungsgebiet.
Dessen kürzlich abgeschlossene
Revitalisierung umfasst neben dem
Ausbau der Uferpromenade, dem Anlegen
neuer Fuß- und Radwege auch die Sanierung
eines historischen Hotelkomplexes.
Unumstrittener Glanzpunkt der Anlage ist allerdings das Badehaus. Übersetzt in die moderne Formensprache Vorarlberger Architektur führt es die über hundertjährige Tradition dieses Gebäudetypus’ am »Schwäbischen Meer« erfolgreich fort. Auf 30 Rundstützen und einer Plattform aus Stahlbeton ruht ein schlichter, eingeschossiger Baukörper. Er beherbergt einen rundum verglasten Restaurantbereich mit nach Südwesten orientierter Terrasse, von der eine Treppe auf das großzügige Sonnendeck führt. Umkleiden, Duschen und Sanitärräume ergänzen das Raumprogramm.
Die zahlreichen Faltläden in der äußeren und Glasschiebetüren in der inneren Fassadenebene erlauben eine flexible Nutzung: von maximaler Öffnung und Transparenz bis zu hermetischer Abgeschlossenheit gibt es viele räumliche Kombinationsmöglichkeiten. Holz als Konstruktions- und Ausbaumaterial prägt jedoch immer das Erscheinungsbild: Sowohl die Stützen und Träger als auch die Horizontallattung der Fassade, sämtliche Böden und die Deckenschalung im Café bestehen aus dem nachwachsenden Rohstoff. Der Nachhaltigkeit verpflichtet verwenden die Architekten unbehandelte Weißtanne vom heimischen Pfänderstock, die dem Wetter ausgesetzt natürlich altern wird. Auch das Energiekonzept zeigt sich umweltbewusst: Das Gebäude verfügt über eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung. Eine Luftwärmepumpe wird in der kalten Jahreszeit zur Vortemperierung der Zuluft genutzt, um eine rasche Erwärmung des Gastronomiebereiches zu ermöglichen. (DETAIL201 1/2)