Einfamilienhaus in Duisburg, Oliver Keuper Architekt BDA Oliver Keuper Architekt BDA Moderner Flur, Diele & Treppenhaus
Einfamilienhaus in Duisburg, Oliver Keuper Architekt BDA Oliver Keuper Architekt BDA Moderner Flur, Diele & Treppenhaus

Das Siedlerhaus von 1937 wurde mit deutlichen Grundrissveränderungen im Erdgeschoss, aber zurückhaltenden Eingriffen in der Fassade an die heutigen Ansprüche ans Wohnen angepasst. Ergänzt wurden ein eingeschossiger Anbau und eine Garage in Sichtbeton, die zusammen mit dem Haupthaus einen geschützten, nach Süden sich öffnenden Freisitz definieren. Der Anbau birgt mit 2,95m Raumhöhe und 20m Gebäudelänge einen großzügigen Wohnbereich mit offener Küche von etwa zusätzlichen 85m², im Altbauteil finden sich ein großzügiger Schlafraum und das Bad als privatere Nutzungen mit der bestehenden Raumhöhe von 2,45m. In Zeiten des demografischen Wandels ist es geboten, alle wichtigen Funktionen auf einer Ebene unterzubringen. Ein kleiner Zwischenbau birgt eine Bibliothek und bildet sozusagen eine Schattenfuge zwischen den Alt- und Neubau, die es ermöglicht, die Baukörper in ihrer jeweils reinen Proportion zu erhalten, was neben den ästhetischen auch ökomische Vorteile bot. Im Obergeschoss befinden sich zwei Arbeitszimmer, die lediglich einer Renovierung unterzogen werden mussten.

Der glatt geschalte Sichtbetonkubus ist mit einer Innendämmung ausgeführt. Das Dach ist als WU-Beton-Dach mit Kiesschüttung und ebenfalls mit Innendämmung ausgeführt. In der umlaufend mit einem Hohlraum geformten überbreiten Attika sind Rolläden für die raumhohen Fenster untergebracht, im Bereich der innenliegenden Bibliothek und der Diele öffnet sich diese Attika selbst oben als Oberlicht. Die massive Ausführung ermöglichte den Verzicht auf jegliche Profile im Bereich der Attika und der Fensterbänke.

Die Straßen- und Gartenfassade des Altbaus wurden im Erdgeschoss dezent den heutigen Bedürfnissen an Belichtung und Ausblick angepasst, die vertikalen und nun ebenfalls raumhohen Fenster passen noch zur Proportion des Altbaus, schaffen in ihrer Vertikalität aber auch eine Verbindung zur Formensprache des Neubaus.

Das Baugebiet in Duisburg-Wedau war ursprünglich eine Siedlung von wenigen Typen baugleicher einfacher Siedlerhäuser auf großen Grundstücken, die aber an vielerlei Stellen zwischenzeitlich durch Anbauten oder Erneuerung an Homogenität verloren hat. Die deutlich sichtbare bauliche Ergänzung in Verbindung mit dem weitgehenden Erhalt des über 70 Jahre beinahe unveränderten Altbaus trägt stärker zum Erhalt des Charakters des Siedlungsgebietes bei, als dies bei konventioneller Überformung und Aufstockung von Bestandsgebäuden mit unproportional großen Gauben oder Glastonnen der Fall sein kann. Der Altbau behält seinen solitären Charakter und bleibt Zeugnis der Ortsgeschichte.

Im Inneren dominieren Eichenholzparkett und Muschelkalk als Bodenbeläge sowie weiße, glatt verputzte Wandflächen.

Zahlreiche hochwertig ausgeführte Einbauschränke schaffen eine ruhige Atmosphäre und nutzen den gegebenen Raum optimal aus.

Um die weitgehend intakte Außenhaut des Siedlerhauses nicht in Gänze erneuern zu müssen, wurde im Altbau ebenfalls von innen nachgedämmt.

Geheizt wird mit einer Holzpellet-Heizung, die für die Anbindung eines wassergeführten Kaminofens und einer Solaranlage vorbereitet ist.

Umfangreiche Vergleichsberechnungen in der Planungsphase zu den Baukosten hinsichtlich der Abwägung zwischen Um- und Anbau sowie einer Abbruch- und Neubaulösung haben einen deutlichen Mehrwert an Nutzungsqualität und Flächen für die Anbaulösung ergeben, die sich in der Ausführung dann auch bestätigt haben.

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