Das Haus wurde 1949 erbaut. Die einfache und schlichte Bauweise
spiegelt die damaligen bescheidenen finanziellen Mittel wider. Im Erdgeschoss
befand sich eine Herrenschneiderei mit Verkaufs- und Ausstellungsraum. In den
oberen Geschossen befanden sich die Wohnräume der Familie. Im Zuge der
Sanierung wird der Holzstrick freigelegt und unbehandelt belassen. Als Antwort
auf die „lebendigen“
Strickwände
wird ein homogener Boden,
ein geschliffener Estrichbelag, eingebracht. An den Decken kommt als Hommage an
die ehemalige Funktion des Hauses ein klassisches Material der
Herrenschneiderei, der Lodenstoff, zum Einsatz. Die Weichheit und die positiven
akustischen Eigenschaften des Stoffes und des Holzes verleihen den Räumen eine
natürliche und wohnliche Atmosphäre. Mittels Erdwärme verfügen nun alle Räume
über eine Bodenheizung. Der bestehende Kachelofen ist restauriert. Die
bestehenden Fenster sind durch neue Holzfenster ersetzt. Die außen angebrachte
Dämmung wird durch ein Schindelkleid verdeckt. Entscheidend ist ein
ausgewogenes Maß an energetischer Verbesserung und proportionaler Veränderung.