Wie mache ich meinen Garten winterfest?

Sabine Neumann Sabine Neumann
Small courtyard garden, Paul Newman Landscapes Paul Newman Landscapes Moderner Garten
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Wenn die Tage immer kürzer und die Nächte deutlich länger und kälter werden, ist es höchste Zeit, den Garten auf den bevorstehenden Frost vorzubereiten, damit Pflanzen, Beete und Co. gut durch den Winter kommen, die strenge Witterung unbeschadet überstehen und im nächsten Frühling alles in voller Pracht wieder zum Leben erwachen kann. Vom Zurückschneiden der Bäume und Stauden über das Vorbereiten eines geschützten Winterquartiers für die zarteren Gewächse bis hin zur optimalen Nährstoffversorgung der Beete und der Unterstützung tierischer Gartenbewohner gibt es jetzt so einiges zu tun. Damit ihr den Überblick behaltet und euren kompletten Garten winterfest machen könnt, haben euch eine kleine Checkliste mit den wichtigsten Arbeiten zusammengestellt, die vor dem ersten Frost unbedingt noch erledigt werden sollten, bevor sich die Gartensaison endgültig dem Ende zuneigt.

Pflanzen auf die Kälte vorbereiten

Die verschiedenen Pflanzen im Garten wollen individuell auf den Winter vorbereitet werden. Bäume, Sträucher und Hecken werden im Herbst beschnitten, damit sie während der Wintermonate mehr Kraft für den Austrieb im Frühling sammeln können. Beim Beschneiden gilt es, alle kranken, abgestorbenen und zu lang gewordenen Äste und Triebe nahe am Stamm abzuschneiden und zu entfernen. Auf diese Weise können im Frühjahr die jungen Triebe besser wachsen. Auch Kübelpflanzen brauchen jetzt unsere besondere Aufmerksamkeit: Da es sich bei Balkon- und Terrassenpflanzen oft um nicht heimische Gewächse handelt, die nicht witterungsfest und winterhart sind, müssen wir sie entweder zum Überwintern in den Keller holen oder einen anderen kühlen und dunklen Ort im Haus holen oder aber mit Noppenfolien, Jutesäcken und Fliesdecken frostfest machen. Wichtig: Idealerweise sollen Balkonpflanzen so spät wie möglich ins Winterquartier, aber noch vor den ersten Frostnächten. Bevor sie von draußen nach drinnen umziehen, empfiehlt es sich, sie gründlich nach Schädlingen zu untersuchen und bei Bedarf zu behandeln. Und natürlich darf man nicht vergessen, die Pflanzen auch im Winter ausreichend zu gießen.

Winterbeete anlegen

Nun geht es daran, die Beete im Garten winterfest zu machen. Auch hier werden verwelkte, abgestorbene Pflanzen zurückgeschnitten. Wer sich im Frühling über einen blühenden Garten freuen will, setzt außerdem vor dem ersten Frost die Knollen von Tulpen, Narzissen, Schneeglöckchen, Krokussen und Co. Leere Blumen- und Gemüsebeete werden jetzt aufgelockert, nur sehr schwere Böden sollte man außerdem zusätzlich umgraben, damit sie gut durchlüftet werden. Winterharte Gemüsesorten wie Kohl und Lauch können stehen bleiben und an frostfreien Tagen geerntet werden. Um die Beete im Winter bestmöglich zu schützen, ist es ratsam, sie mit Humus und beigemischtem Kompost anzureichern und sie dann mit einer lockeren Schicht aus Laub und/oder Reisig abzudecken. Auf diese Weise wird die Erde ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Auch Kräuter wie Rosmarin, Lavendel und Salbei kann man gut mit Fichten- oder Tannenzweigen abdecken und so vor kalten Temperaturen schützen.

Empfindliche Pflanzen ausgraben

Blumenknollen, die nicht winterhart sind, wie zum Beispiel Dahlien, Gladiolen und Begonien, müssen vor dem ersten Frost ausgegraben werden. Dafür sollte man zunächst die Stängel auf etwa 10 bis 15 Zentimeter Länge zurückschneiden und dann die gesamte Wurzel mit dem Spaten großzügig ausgraben. Dabei ist Vorsicht geboten, um die Knollen nicht zu verletzen. Danach wird die überflüssige Erde abgeschüttelt und sichergestellt, dass sich in den hohlen Stängeln kein Wasser sammelt. Es empfiehlt sich auch, die ausgegrabenen Knollen gründlich zu untersuchen und faule Stellen herauszuschneiden. Verletzungen kann man mit Holzkohlepulver desinfizieren. Schließlich werden die Knollen an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort, zum Beispiel in einer Kiste voller Sand oder Sägespänen im Keller, eingelagert. Wichtig: Darauf achten, dass die einzelnen Knollen nebeneinander und nicht übereinander liegen, um Schimmel und Fäulnis zu vermeiden, und die Knollen im Laufe des Winters in regelmäßigen Abständen wenden und immer wieder auf Schädlinge untersuchen.

Den Rasen vorbereiten

Privatgarten in Wien, BEGRÜNDER BEGRÜNDER Moderner Garten

Auch der Rasen braucht vor Einbruch des Winters besondere Aufmerksamkeit, damit er im nächsten Frühjahr saftig grün wachsen und gedeihen kann. Zunächst einmal gilt es, die Rasenfläche von jeglichem Laub und heruntergefallenen Zweigen zu befreien. Dann geht es ein letztes Mal ans Mähen. Experten raten zu einem Rückschnitt auf etwa sechs Zentimeter. Danach wird der Rasen mit Dünger oder Kalk bestreut, um ihm die Nährstoffe zuzuführen, die er im Winter gut gebrauchen kann. Dabei empfiehlt sich im Herbst ein kaliumhaltiger Dünger anstelle der stickstoffhaltigen Variante, die sich besser für den Frühling eignet, da sie das Wachstum ankurbelt. Wichtig: Rasenreste genauso wie Moos und herumliegende Blätter vollständig entfernen, um ein Verrotten auf dem Gras zu vermeiden und somit Schimmel und Fäule vorzubeugen. Übrigens: In besonders nassen und schneereichen Wintern ist es besser, den Rasen so selten wie möglich zu betreten, damit die Oberfläche nicht unnötig verdichtet und somit Staunässe gefördert wird.

Mulch herstellen

Jetzt im Herbst können wir  wunderbar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, indem wir die Schnittabfälle von Bäumen, Sträuchern und Stauden, den Rasenschnitt vom letzten Mähen und das zusammengekehrte Laub von den Bäumen zu Bodenmulch für die Beete verarbeiten und so den Garten winterfest machen. Gerade die Wurzeln empfindlicherer Pflanzen, die im Boden überwintern, können so hervorragend und kostengünstig abgedeckt werden. Eine solche Mulchauflage schützt den Boden vor Kälte, hält die Feuchtigkeit in Schach, versorgt die Erde mit Nährstoffen und hält Unkraut fern. Für viele Gärtner ist Mulch sogar das A und O für einen gesunden Gartenboden und eine reiche Ernte. In bepflanzten Beeten sollte man allerdings unbedingt darauf achten, das Mulchmaterial so zu verteilen, dass ausreichend Luft an Stiele und Stämme gelangen kann. Im Idealfall soll der aufgebrachte Mulch nicht dicker als zehn Zentimeter sein, damit der Boden darunter nicht erstickt.

Kompost vorbereiten

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Wer auch im Winter weiterhin Kompost im Garten anlegen will, sollte dabei einige Dinge beachten. Da in den Wintermonaten wesentlich weniger trockene und grobe Abfälle anfallen, sollte man regelmäßig die feuchten Küchenabfälle mit trockenem Häckselgut mischen, um Kompostprobleme, schlechte Gerüche und eine faulende Masse im kommenden Frühjahr zu verhindern. Darüber hinaus muss der Kompost in der kalten Jahreszeit vor Regen und Schnee geschützt werden. Fertiger Kompost sollte also mit einer festen Folie oder Plane abgedeckt werden, während frische Herbstabfälle, die noch viel Feuchtigkeit benötigen, zunächst nur mit einer dicken Laubschicht versehen werden sollten. Profis empfehlen übrigens, bei der letzten Umsetzung vor dem Winter einen Teil der bereits fertigen Komposterde zu entnehmen und diese frostfrei und separat zu lagern. Auf diese Weise hat man im kommenden Frühjahr direkt Zugriff auf frische Erde für die jungen Gartenpflanzen.

Ein Herz für Tiere zeigen

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Nicht nur die Pflanzen in unserem Garten wollen auf den Winter vorbereitet werden, auch die Tierwelt freut sich jetzt über unsere Unterstützung. Mit dem natürlichen Bodenmulch auf unseren Beeten bieten wir kleinen Lebewesen den perfekten Lebensraum. Die restlichen Blätter und kleingeschnittenen Äste können wir in einer ruhigen, geschützten Ecke des Gartens zu einem Haufen auftürmen und so zum Beispiel Igeln ein gemütliches Winterquartier anbieten. Und wenn im Winter Schnee und Eis den heimischen Vogelarten die Nahrungssuche erschweren, errichten wir gerne Futterplätze im Garten und freuen uns so über eine Vielzahl gefiederter Besucher. Je vielfältiger das angebotene Futter ist, desto facettenreicher ist dabei auch die hungrige Vogelschar, die sich in unserem Garten versammelt. Es ist also wichtig, nicht nur die vorgefertigten Meisenknödel anzubieten, sondern auch verschiedene Samen und Kerne, Nüsse oder auch Äpfel, Rosinen und Haferflocken. Wichtig ist außerdem das richtige und optimal angebrachte Futterhäuschen. Dabei sollte man darauf achten, dass das Futter stets trocken bleibt und die Vögel nicht darin herumlaufen können. Im Hinblick auf ungebetene Gäste wie die Nachbarkatze ist es außerdem empfehlenswert, die Futterstelle erhöht anzubringen.

Wie macht ihr euren Garten winterfest? Wir freuen uns über eure Tipps und Tricks.

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