6 innovative Bodenbeläge

Sarah Müller Sarah Müller
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Bodenbeläge bestehen heutzutage in einer Produktvielfalt, bei der man den Überblick schnell zu verlieren droht. Die traditionelle Verwendung von Holz und Stein ist für Fußböden zwar immer noch aktuell, doch im Zuge der letzten Jahrzehnte schlossen sich diesen herkömmlichen Belägen viele neue Varianten an, die stetig weiterentwickelt werden. Um den Überblick zu wahren, haben wir in diesem Ideenbuch eine kleine Auslese an innovativen Fußbodenbelägen für euch zusammengetragen. Diese Vorschläge werden besonders den Haus- und Wohnungseigentümern von euch nutzen, die gerade vor umfassenden Renovierungsarbeiten stehen oder eine Immobilie von Grund auf errichten. Für die Raumgestaltung ist die Wahl des Bodenbelags bedeutend, denn hiermit werdet ihr durch Farbwahl und Oberflächenoptionen auf die grundlegende Wirkung des Wohnraums entscheidend Einfluss nehmen. Welche Naturprodukte und neuen Verbundstoffe der Markt euch hierzu bietet, könnt ihr jetzt nachlesen.

1. Sichtestrich

Estrich ist uns vor allem als zweckmäßiger Bodenbelag für Kellerräume bekannt. Oftmals galt er als Untergrundmaterial für abschließende Fußbodenverkleidung und blieb im regulären Wohnraum unseren Augen verborgen. Mit der steigenden Popularität von Beton zur Verwendung in Innenräumen sollte sich dies abrupt ändern. Der raue Charme des Estrichs wurde plötzlich zur Mode und fortan zur innovativen Raumgestaltung genutzt. Estrich wurde nun namentlich zum Sichtestrich erhoben und ist mittlerweile auch unter der Bezeichnung Designestrich bekannt. Das Prädikat Design erhält der Bodenbelag Estrich, wenn seine Oberfläche so weit veredelt wird, dass Assoziationen mit grob strukturierten Kellerböden wegfallen. 

Aufgewertet wird der Bodenbelag durch Abschleifen und Polieren. Hierin liegt der Innovationsgrad dieses Fußbodens, dessen charakteristischen Strukturen und Farbunregelmäßigkeiten nun als wild gemustertes Farbspiel betont hervortreten dürfen. Als Grundfläche für Möbelstücke und Wohnaccessoires bildet Designestrich eine kontrastreiche Unterlage, die sich aufgrund seiner Eigenschaften über Küche, Wohnzimmer und Bad durch den gesamten Wohnraum ziehen darf. Fällt die Wahl zum Bodenbelag auf Sichtestrich, empfiehlt es sich sehr auf die Zusammensetzung des Werkstoffs zu achten. Nicht jeder Estrich ist für den nackten Einsatz als Fußboden geeignet, weshalb nur Sorten mit feuchtigkeitsunempfindlichen Eigenschaften verwendet werden.

2. Fliesen

Wer nach einem Bodenbelag sucht, der quasi für die Ewigkeit geschaffen ist, liegt bei Steinfliesen goldrichtig. Seit Jahrtausenden werden Behausungen nicht nur aus Stein gebaut, sondern auch deren Böden mit Stein verkleidet. Marmorstein galt mit seinen kontraststarken Mustern als besonders edel und ist daher bis heute beliebt. Als eleganter Untergrund ist dieser Bodenbelag für alle Räumlichkeiten passend. Im Eingangsbereich wirkt er auf Besucher wie Bewohner einladend, in Wohn- und Esszimmern festlich, im Badezimmer luxuriös und in der Küche erweisen sich polierte Steinfliesen als äußerst praktisch. Selbstverständlich ist bei Bodenfliesen auf die Rutschfestigkeit zu achten, die beim Kauf im Fachhandel angegeben wird. 

Auch anderes Naturgestein wird im Fliesenformat angeboten, das mit der glänzenden Erscheinung von Marmor jedoch nicht vergleichbar ist. Zwar zeichnen sich auch auf diesen Bodenbelegen organische Oberflächenstrukturen und Muster ab, doch statt in reflektierendem Glanz zeigen sich Natursteinfliesen in groben Flächen, die unserem Verständnis von Natur auch mehr entsprechen. Diese organische Wirkung kann Flure und Treppenhäuser attraktiv gestalten, sich aber auch von der Terrasse in das angrenzende Ess- oder Wohnzimmer ziehen. 

Aktuell erweist sich als Bodenbelag ein weiteres Naturprodukt im Trend: Holz. Dies überrascht, da uns Holzdielen als klassische Fußbodenverkleidung bekannt sind. Anderes gilt, wenn sich das Holz in Form von Steinfliesen zeigt. In dieser Variante präsentieren sich Fliesen neuerdings in vielen Einrichtungen und imitieren dabei Parkettböden, mit traditionellen Verlegemustern, äußerst überzeugend. 

3. Parkett

Parkett ist der Klassiker unter den Bodenbelägen und seit jeher für die Nutzung in Innenräumen beliebt. Zwar sind Holzdielen lange nicht so robust wie die zuvor erwähnten Alternativen, doch ist ihnen eine Ausstrahlung eigen, mit der kaum ein anderer Fußbodenbelag mithalten kann. Um Parkett zu einem beständigen und belastbaren Begleiter der Wohnraumgestaltung zu machen, werden bei der Produktion hochwertige Harthölzer verarbeitet, die dem Bodenbelag charakteristische Farbtöne zuweisen. Unsere Experten haben daneben Parkettböden im Angebot deren Hölzer zusätzlich gefärbt sind.

4. Linoleum

Aufgrund seiner Optik und Anmutung möchte man meinen, dass es sich bei Linoleum um ein Kunstprodukt handelt. Mit einem Kunststoff hat dieser Bodenbelag allerdings nichts zu tun, außer vielleicht, dass erst die industrielle Kombination aus Naturstoffen Linoleum entstehen lässt. Ein Hinweis darauf gibt der Produktname selbst: Die Wörter Lein und Öl finden sich in seiner Bezeichnung und verweisen auf die Samen der Flachspflanze, aus denen Leinöl gewonnen wird. Neben diesem Pflanzenöl sind Korkmehl und Jute für die Zusammensetzung des Bodenbelags Linoleum bedeutend. Der elastische Naturstoff wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals entwickelt und wird seither als strapazierfähiger Fußbodenbelag geschätzt. Mit dieser Eigenschaft ist Linoleum ein geeigneter Untergrund für stark beanspruchten Bereiche der Wohnung oder des Hauses. Treppenhäuser lassen sich mit der breiten Farbpalette an Linoleumböden ansprechend und effektiv gestalten. 

6. OSB Platten

Wer sich bei der Renovierung vom Upcycling inspirieren lässt oder bei der Bodengestaltung gezielt andere Wege gehen möchte, sollte OSB Platten in Erwägung ziehen. Dabei handelt es sich um Holzwerkstoffe, die sich als Grobspanplatten darstellen. Aus großen Holzspänen werden OSB Platten hergestellt, die sich in wildem Durcheinander auf der Oberfläche zeigen. Ursprünglich sind diese Platten Abfallprodukte, doch als Fußböden zeigen sich die grob strukturierten Flächen innovativ und interessant. Mit Farblackierung kann man diesem Eindruck noch eins draufsetzen. Weitere Tipps zu Bodenbelägen gibt euch dieser Ratgeber.

5. Epoxidharz

Epoxidharz ist ein Bodenbelag, der erst in den letzten Jahrzehnten im Interior Design aufkam.  Es handelt sich dabei um ein Kunstharz, das aus chemischen Prozessen gewonnen wird und daher als hochwertiger Kunststoff zu bezeichnen ist. Primär wird und wurde Epoxidharz nicht als Fußbodenbelag verwendet, sondern findet vielmehr Als Korrosionsschutz, Abdichtung, Klebstoff und Weiteres in der Elektrotechnik, dem Maschinenbau sowie dem Schiffsbau Einsatz. Auch andere Bestimmungsorte lassen sich dem Epoxidharz zuschreiben, doch wir interessieren uns ausschließlich für seine Eigenschaften als Bodenbelag. Als Fußboden zeigt sich Kunstharz aufgrund seiner robusten Merkmale beispiellos unempfindlich. Er ist nicht nur abriebfest, staub – und verschleißfrei, sondern auch ölresistent, chemisch beständig und wasserdicht. Dies macht den Bodenbelag zur Verwendung in Küchen und Badezimmern beliebt, doch auch in anderen Wohnräumen darf sich Epoxidharz als stabiler Fußboden erweisen. In unzähligen Farbmöglichkeiten bietet diese Bodenverkleidung ideale Raumgestaltungsmöglichkeiten, die sich erweitern lassen, wenn man eine gewählte Farbe um sogenannte Chips bereichert. Mit einer Chipseinstreuung zeigt sich die edel glänzende Oberfläche mit vielen silbrigen Partikeln bespickt, die dem Glanz ein i-Tüpfelchen aufsetzen. Leider ist die Fußbodenverkleidung mit Epoxidharz nicht allzu günstig, sodass mit einem Quadratmeterpreis von mindestens 40,00 EUR zu rechnen ist. Ein weiterer Nachteil besteht in der Verarbeitung des Bodenbelags: Die Raumtemperatur darf dabei 10° C nicht übersteigen und auch UV-Strahlen hält dieser Boden nicht stand, sodass Epoxidharz bei stetiger Sonneneinwirkung schnell vergilbt. Allerdings ist der Boden mit dem Kunstharz rasch ausgekleidet, nach 24 Stunden begehbar und kann nach drei Tagen wieder belastet werden.

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