Wie locke ich Tiere in meinen Garten?

Conny Eisfeld Conny Eisfeld
Bachläufe, Kirchner Garten & Teich GmbH Kirchner Garten & Teich GmbH Moderner Garten
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Eigentlich ist es unmöglich, keine Tiere im Garten zu haben. Wir können sie nur nicht immer sehen, und manche von ihnen wollen wir vielleicht auch gar nicht sehen. Das ganze Jahr über sammeln sich allerlei Insekten, Vögel und weitere kleinere Tiere in unserem Garten an –  Mit etwas Glück verirrt sich auch mal ein Reh, das heimlich die Rinde vom Kirschbaum anknabbert.

Ein natürliches und ausgewogenes Ökosystem bietet die besten Möglichkeiten, den eigenen Garten in den wärmeren Monaten wachsen und gedeihen und im Winter ruhen zu lassen. Um dieses Gleichgewicht herzustellen, sind bestimmte Tierarten im eigenen Grün sehr nützlich. Einige unter ihnen beseitigen sogar unerwünschte Schädlinge. 

Über Perfektion braucht man sich hier übrigens keine Gedanken zu machen. Die schönsten Gärten sind nicht die, die steril und mit einem akkuraten Beschnitt daherkommen. Die schönsten Gärten sind dynamisch, voller Energie und belebt durch Flora und Fauna – sie sind Teil einer natürlichen Landschaft.

Alte Mauern und Schuppen erhalten

Auf eurem Grundstück stehen noch ein alter Schuppen oder die Überreste einer Gartenmauer, die ihr schon längst abreißen wolltet? Lieber noch einmal darüber nachdenken! Gerade die kleinen Schlupflöcher und Zwischenräume in Mauern, unter Dächern oder zwischen bröckeligem Mörtel sind beliebte Nistplätze für Rote Mauerbienen, die vor allem Obstbäume bestäuben. Wenn die eigenen Bäume ordentlich Früchte tragen sollen, sollte man jenen Schuppen oder Mauer oder was davon noch übrig ist, vielleicht doch stehen lassen, um diese Art der Bienenunterkunft zu erhalten.

Um auch andere Bienenarten anzulocken, kann man etwas nachhelfen, indem man zum Beispiel mithilfe eines Handbohrers Löcher in einen Holzpfosten oder ähnlichem bohrt. Der Pfosten sollte am besten an einem sonnigen Ort aufgestellt sein, was die Bienen eher dazu anregt, dort ihre Eier abzulegen. Abgestorbene Bäume bzw. deren Baumstämme eigenen sich ebenfalls dafür.

In die oben genannten Schlupflöcher oder in Astgabelungen kann man auch kleine Bündel aus Bambus oder Kerbel-Halmen legen, um ein Nest für Marienkäfer anzulegen.

Einen Holzstapel errichten, um die Artenvielfalt zu fördern

Wie die Welt der Natur funktioniert, lässt sich bereits auf kleinster Ebene beobachten. Voraussetzung dafür ist vor allem eine ausgewogene Artenvielfalt, von der die Umgebung profitiert. In einem Stapel von Holzscheiten – das kann auch ein Stapel „ausgelagertes“ Kaminholz sein – fühlen sich kleinere Säugetiere, Amphibien und allerlei Insekten sehr wohl. Hier können sie sich vor größeren Feinden schützen und haben es zwischen dem ganzen Holz gleich ein bisschen wärmer.

Um auch Igel anzulocken, stellt man die Holzscheite am besten zeltähnlich wie bei einem Lagerfeuer auf. Umgekehrt bedeutet das natürlich auch, dass man vor jedem Feuer im Freien – ob in der Feuerschale oder zum Osterfest – prüft, ob sich Wildtiere darin befinden und entsprechende Maßnahmen ergreift, damit diese keinen Schaden nehmen bzw. genügend Zeit haben weiterzuziehen. Igel überwintern auch gerne unter ihrem Holzstapel. Alternativ kann man Boxen für die Winterschläfer nach draußen stellen, die man mit Zeitung und trockenem Streu auslegt und die gesamte kalte Jahreszeit über unberührt stehen lässt.

Damit Igel und Frösche überhaupt auf ein Grundstück gelangen können, kann man ein kleines Loch in den Gartenzaun schlagen. Dieses sollte jedoch nicht größer als eine CD-Hülle sein, wenn man Fuchs, Dachs und Marder aus dem Garten fernhalten möchte. Ein Gartenzaun lässt sich auch ganz durch Weiden-, Schlehdorn-, Weißdorn- oder Feldahorn-Hecken ersetzen, die kleineren Tieren und Vögeln nicht nur Nestnischen, sondern auch Beeren, Nüsse und andere wichtige Dinge  bieten. Dieser Zaun siehtt gut aus und muss niemals mit Farben und sonstigen Chemikalien gestrichen werden.

Einen Teich errichten

Ein Teich ist ein einzigartiges Biotop für jegliche Form von Naturleben und ein Garant, Tiere in den eigenen Garten zu locken. Beim Bau sollte man vor allem darauf achten, einen Teil des Teichs mit einem flachen „Ufer“ zu versehen, um auch Fröschen und Molchen einen leichten Einstieg zu gewähren. Darüber hinaus ist eine Art Schutz bzw. Unterschlupf für die Tiere in Form von Wasserpflanzen unerlässlich. Um den Teich möglichst sauber zu halten, bieten sich Gerstenstroh und Teichschnecken an, die das Gewässer auf natürliche Art und Weise reinigen und ganz ohne Chemie das Wachstum von Algen kontrollieren.

Futterstellen und Vogeltränken aufstellen

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Was für ein schöner Anblick: Man nimmt sich ein paar Minuten Auszeit vom Alltag und sieht den Vögeln beim Futterpicken zu. Wenn sie einem nicht filmreif aus der Hand fressen, kann man verschiedene Futterspender und Vogeltränken im Garten platzieren.

Damit werden die Vögel– vor allem im Winter – versorgt und man kann sich an diesen Anblick noch eine Weile erfreuen. Eine echte Win-win-Situation!

Bienen anlocken

Alles summt und duftet und schwirrt umher. Wie man diesen Kreislauf startet? Indem man vor allem pollen- und nektarreiche Pflanzen in den Garten integriert. Dazu zählen winterfestes Salbei, Lavendel und Melisse. Diese Pflanzen ziehen die Bienen besonders an und regen den natürlichen Kreislauf der Dinge an. Nistlöcher wie oben beschrieben oder Insektenhotels sind ebenfalls förderlich, um fleißige Bienen in den eigenen Garten zu locken. Ist eine Seite des Hotels mit Plexiglas versiegelt, bekommt man sogar einen kleinen Einblick in ihren Alltag.

Vogelhäuschen platzieren, die besonders für regionale Vogelarten geeignet sind

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Die Architektur von Vogelhäusern ist oft ganz unterschiedlich. Aber was wie ein verspieltes Detail daherkommt, hat manchmal durchaus seinen Sinn. Spatzen nisten beispielsweise in Kommunen und benötigen daher ein größeres terrassenartiges Häuschen mit mehreren Eingängen. Eine Reihe ausgefallener Vogelhäuser findet ihr übrigens hier.

Einen Laubhaufen liegen lassen

PICTULAND ¡¡LA REBELIÓN DE LAS PAREDES HA LLEGADO!!, Pictuland Pictuland Weitere Zimmer Bilder & Gemälde

Rechnet man die zusammengetragene Masse an herabgefallenem Laub in Großstädten zusammen, so käme man auf das Gewicht mehrerer Airbusse. Auch bei den Laubbäumen im eigenen Garten kommen häufig säckeweise Blätter zusammen, die nicht nur zusammengeharkt, sondern auch kompostiert oder weggebracht werden müssen. Trotzdem lohnt es sich, wenigstens ein Laubhäufchen im Garten, auf dem Rasen liegenzulassen – auch wenn es schwerfallen mag. Tatsache ist, dass sich darin Frösche, Kröten, Molche und Tausendfüßler einfach pudelwohl fühlen und dem Garten Gutes tun. Am besten lässt man den Blätterhaufen in einer ruhigen, schattigen und feuchten Ecke liegen – die Tiere kommen dann von ganz allein.

Auch vereinzelte tote Äste kann man getrost an den Bäumen hängen lassen. Sie könnten das neue Zuhause von Fledermäusen, Vögeln und wirbellosen Tieren werden.

Aber nicht nur Tiere und Bienen sollte man dazu ermuntern, den eigenen Garten zu erkunden. Auch Kinder können auf spielerische Weise lernen, sich für regionale Nachhaltigkeit und für die Natur im Allgemeinen zu interessieren. Gartenwerkzeug, das speziell für Kinder angefertigt ist, lässt diese schnell zu Experten von Flora und Fauna werden.

Welches Tier seht ihr am liebsten in eurem Garten? 

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