Möbel platzieren wie ein Profi

Sabrina Werner Sabrina Werner
Villa Borkeld, reitsema & partners architecten bna reitsema & partners architecten bna Wohnzimmer im Landhausstil
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Möbel geschickt platzieren ist gar nicht schwer. Wer einige Grundregeln beachtet und die Maße von Raum und Möbeln vorher genau misst, kann seiner Phantasie freien Lauf lassen. So kann Schönes ins Zentrum rücken und jeder Zentimeter des Raumes geschickt genutzt werden. Geometrische Formen und Konzepte helfen, die Möbel so zu platzieren, dass ein ausgewogenes Raumkonzept entsteht und wer genügend Platz in alle Richtungen lässt, hat auch noch ausreichend Bewegungsfreiheit, um seine Einrichtung auch ausgiebig und zu jeder Tages- und Nachtzeit genießen zu können.

Die Geometrie eines ausgewogenen Raumes

Um ein Raum ausgewogen zu gestalten, kann man die Möbel ganz unterschiedlich platzieren. Immer jedoch sollte hierbei ein für den Raum einheitliches Konzept zu Grunde liegen. 

Bewährt ist die Anordnung in einem U an den Wänden entlang. Vor allem kleine Zimmer oder Räume, in die viel hineinpassen muss, wie Kinderzimmer, profitieren von dieser Anordnung. Für das Zentrum einer Raumgestaltung gilt,  dass der eigene Lifestyle dabei im Mittelpunkt stehen sollte. Dieses gelingt dadurch, dass nicht etwa Couch und Fernseher das Zentrum bilden, sondern der Tisch, an dem gemeinsam gegessen werden kann. Hier steht ganz klar das gemeinsame Leben im Fokus.

Raum und Möbel sorgfältig ausmessen

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Grundlage für ein ausgewogenes Raumkonzept sind die richtigen Maße. Daher ist der erste Schritt das richtige Ausmessen der Möbel. Womit das erfolgt, ist im Grunde egal. Ob Zollstock, Maßband oder Laser – in jedem Falle sollte das Messgerät genau arbeiten. Für das Messen des Raumes fängt man am besten in einer Ecke an und arbeitet sich dann um den Raum herum. Damit die Maße auch an langen Wänden stimmen, arbeitet man am besten zu zweit. Misst man allein, kann man zwischendurch mit dünnen Bleistiftstrichen die jeweilige Höhe und Breite markieren und von diesen Markierungen aus mit dem Messen fortfahren. Bei Möbeln werden Maße nicht nur von der Höhe und Breite, sondern immer auch von der Tiefe genommen.

Einen Raumplan zeichnen: Jede Ecke wird bedacht

Ein Raumplan, wie ihn Innenarchitekten entwerfen, ist das perfekte Werkzeug, um Fehler beim Platzieren der Möbel zu verhindern. Mit ihm lassen sich Möbel schon vorab platzieren und man kann ausprobieren, wo sie am besten hinpassen. Für einen Raumplan wird zunächst der Raum mit seinen Maßen (heruntergerechnet auf Zentimeter und Millimeter) auf Millimeterpapier gezeichnet. Am besten ist es, die Maße 1:50 zu nutzen, das heißt 1 Meter entsprechen auf dem Raumplan 2 Zentimeter. Sind die groben Maße festgehalten, werden Fenster und Türen eingezeichnet. In den Plan wird auch aufgenommen, in welche Richtung sie sich öffnen. Säulen, Pfeiler und ähnliche feste Elemente werden ebenfalls in den Raumplan eingezeichnet. Nun kann man den Plan mehrfach kopieren, um ihn nicht für jede Möbel-Idee neu erstellen zu müssen. Die Möbel, die in den Raum sollen, werden auf einem Extra-Blatt Millimeterpapier im Verhältnis von 1:50 kenntlich gemacht und ausgeschnitten. Nun können sie beliebig auf dem Raumplan verteilt werden. So sieht man auf den ersten Blick, wo sie am besten hinpassen und wie sich die Möbel im Raum optimal platzieren lassen. Wer im Raumplan auch Steckdosen und diverse Anschlüsse beachtet, vermeidet Fehler beim Platzieren von Möbeln von Anfang an.

Denk an die Triangulation

In Räumen, in denen mehrere Tätigkeiten ausgeführt werden, wie zum Beispiel in der Küche, ist es günstig, die Fläche in Dreiecke aufzuteilen. In diesem Beispiel etwa bilden Küchentisch, Küchenarbeitsfläche und Schrank ein Dreieck. Obwohl Küche und Essbereich langgezogen sind, sind sie durch das Dreieck optimal miteinander vereint, ohne dass ein Arbeitsgang behindert werden würde. Der Weg vom halbhohen Schrank ist sowohl zum Esstisch als auch zur Arbeitsfläche kurz, so dass alles Nötige schnell parat ist. Teller und Tassen stehen somit sowohl am Tisch als auch im Küchenbereich zur Verfügung. Gleichzeitig bilden Tisch und Arbeitsfläche mit Herd und Spüle eine gerade Linie und das natürliche Tageslicht, das vom Fenster hereinscheint, kann den gesamten Raum ausleuchten. 

Einen Fokus finden

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Vor allem, wenn ein Raum mehrere Funktionen erfüllt, sorgt ein Zentrum dafür, dass der Raum nicht chaotisch und willkürlich eingerichtet wirkt. Obwohl hier Küche, Wohnzimmer und Esszimmer in einem Raum vereint sind, bildet das Sofa mit dem Couchtisch das klare Zentrum des Raumes. Das helle, klare Weiß des Stoffes findet sich in der Farbe der Küche wieder. Das Weiß des Sofas wird durch die bunten Kissen kontrastiert und in den Mittelpunkt gerückt. Alle anderen Möbel sind so platziert, dass sie in den Hintergrund rücken, wie das Regal an der Wand oder der Esstisch, der hinter dem Sofa Platz findet, oder sie Unterstreichen seine Bedeutung. Ins Auge stechen Möbel, die sich entweder durch ihre Größe oder durch ihre Farbe vom Rest des Raumes abheben. Diese eignen sich daher besonders dazu, einen Fokus zu bilden. Im Wohnzimmer muss das nicht automatisch die Couch sein. Auch ein ausladender Esstisch mit Stühlen mit Rückenlehnen und einem imposanten Kronleuchter kann ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken.

Tipps, wie sich Wohnen und Essen in einem Raum noch optimal kombinieren lassen, finden sich in diesem Ideenbuch

Ruhe und Entspannung mit Symmetrie

Symmetrie wirkt beruhigend. Sie lässt den Geist zur Ruhe kommen und gönnt den Augen Entspannung. Vor allem im Schlafzimmer ist das symmetrische Platzieren von Möbeln daher ein gern genutztes Mittel. In diesem Schlafzimmer wurde die Symmetrie perfektioniert. Nicht nur die Nachttische sind symmetrisch angeordnet, auch die Gestaltung der Wand unterstreicht dieses Prinzip und selbst die Kissen sind genau gleich und symmetrisch angeordnet. Das Prinzip der Symmetrie funktioniert jedoch nicht nur im Schlafzimmer. In Räumen, in denen potenziell Unordnung für Unruhe sorgt, kann Symmetrie optisch Ordnung einziehen lassen. Im Kinderzimmer beispielsweise können symmetrisch angeordnete Kisten im Regal für Stauraum und gleichzeitig für Gleichmäßigkeit und Ruhe sorgen. Elemente, mit denen sich leicht Symmetrie erzeugen lässt, sind kleine Tische, Hängeleuchten, Boxen und Regale. 

Einen Bewegungsfluss ermöglichen

Flur K. A. Skandinavischer Flur, Diele & Treppenhaus

In seiner Wohnung möchte man sich jederzeit ungehindert bewegen können. Möbel können das schnell zu Stolperfallen werden. Ideal ist es, überall einen Gang mit einer Breite von rund 90 Zentimetern frei zu lassen – ganz egal, ob Möbel im Raum stehen oder nicht. So kann man sich ungehindert in den Räumen bewegen und muss auch nachts keine Angst haben, sich an Möbelkanten blaue Flecken zu holen. Während sich ein einem geräumigen Flur – wie auf auf dem Foto – Ecken großzügig mit Garderoben und Spiegeln ausfüllen lassen, genügt in schmalen Fluren so beispielsweise ein Board, das als Ablage für Schlüssel oder Post genutzt werden kann. Ein Garderobenhaken, eine schmale Sitzbank und ein Spiegel an der Wand sorgen dafür, dass der Eingangsbereich praktisch ist und dennoch genügend Bewegungsfreiheit lässt.

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