Ratgeber: Fenstertypen im Vergleich

Simone Orlik Simone Orlik
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Im Rahmen der Bauplanung spielen die Fenster eine elementare Rolle. Sie tragen nicht nur zum individuellen Look eines Gebäudes bei, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der optimalen Wärmedämmung, die erreicht werden soll. Und natürlich richtet sich die Frage auch danach, an welcher Stelle im Haus ein Fenster eingebaut werden soll. Denn zwischen Dachflächenfenstern und Kellerfenstern bestehen durchaus große Unterschiede. Auf dem Markt sind eine Hülle und Fülle verschiedener Fensterarten erhältlich. Das Angebot reicht von riesigen Panoramafenstern aus Sicherheitsglas über Sprossen- oder Bogenfenster bis hin zu großen Terrassenfronten. Wir informieren über die beliebtesten Fensterarten und sagen, was sie kosten und wie sie gefördert werden.

Allgemeines zu Fenstern

Ein passendes Fenster für sein neues Eigenheim auszuwählen ist mitunter schwieriger als gedacht. Denn die Fenstertypen unterscheiden sich hinsichtlich der Rahmen, was Material, Form und Farben angeht, als auch bei der Verglasung selbst. Vor- und Nachteile sind bei fast allen Arten gegeben und sollten am besten zusammen mit einem Fachmann, zum Beispiel einem Architekten oder Energieberater, auf Optik, Energieeffizienz und Sicherheit geprüft werden. 

Fassadenfenster im Überblick

Klassische Fassadenfenster lassen sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise im Gebäude integrieren. Dabei geht es einerseits immer um die Frage, wie sich ein Fenster öffnen lassen und wie der Rahmen strukturiert sein sollte. Mögliche Arten:

- Festverglasung: Keine Möglichkeit zum Öffnen.

- Drehfenster: Öffnet sich zu einer Seite nach links oder rechts.

- Drehkippfenster: Öffnet sich entweder zu einer Seite oder lässt sich aufkippen.

- Kippfenster: Lässt sich nur oben aufkippen.

- Klappfenster: Lässt sich nur auf der unteren Rahmenseite aufklappen.

- Schwingfenster: Ist an zwei Scharnieren mittig am vertikalen Rahmen befestigt und lässt sich aufschwingen.

- Oberlichter: Wird entweder alleine oder über einem Drehkippfenster eingebaut und lässt sich kippen.

- Dreiflügelige Fenster: Stellt ein Fenster mit drei Rahmen dar. Meistens sind der rechte und linke Rahmen festverglast. Die Mitte lässt sich drehen oder kippen.

- Faltschiebefenster oder -türen: Fenster oder bodentiefes Terrassenfenster, das sich zu einer Seite zusammenklappen lässt und dazu über Schienen im Boden und in der Decke geführt wird.

- Dreiecks- oder Giebelfenster: Fenster, das in einer Wandnische Platz findet und entweder festverglast, zum Drehen oder Kippen eingebaut wird.

Fensterarten im Vergleich

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Panoramafenster sind besonders große oder breite Fenster, die zum Teil ganze Wände ersetzen und ohne Unterbrechungen von Quer- oder Längsstreben eingebaut werden. Sie ermöglichen einen schönen Ausblick in die Umgebung und dienen so einer gemütlichen Atmosphäre im Haus und lassen einen Raum sehr groß erscheinen. Nachteil: Sie sind schwer zu reinigen und sollten mit einer Sonnenschutz- oder Wärmeverglasung eingebaut werden, damit es im Sommer hinter der Scheibe nicht zu heiß wird. Je nach Einbau sind Panoramafenster als Festverglasung eingebaut. Manchmal lassen sie sich kippen oder seitlich öffnen.

Bodentiefe Fenster kommen in heutigen Gebäuden immer häufiger zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um Fenster, deren Verglasung bis zum Boden reicht. Häufig werden sie im Erdgeschoss für Terrassentüren verwendet. Im Obergeschoss muss eine Absturzsicherung zum Beispiel über einen französischen Balkon erfolgen. Bodentiefe Fenster lassen sich entweder als Festverglasung einbauen oder werden als Dreh-/Kippfenster und Schiebetüren angeboten. Bodentiefe Fenster bieten den Vorteil, dass sie optimal für eine gute Belüftung im Raum sorgen und viel Tageslicht ins Gebäude lassen. Im Erdgeschoss muss über einen zusätzlichen Einbruchschutz nachgedacht werden.

Sprossenfenster sind solche Fassadenfenster, die in ihrem Glas vertikale, horizontale oder beiseitig laufende Sprossen in beide Richtungen integriert haben. Sie vermitteln ein wunderschön gemütliches Flair, das man besonders häufig in Altbauten wiederfindet. Ursprünglich waren die Sprossen dazu gedacht, zu große Fensterteile im Rahmen zu sichern. Aufgrund des heutigen Floatglases ist das nicht mehr nötig und so sind Sprossenfenster heute eher eine optische Variante. Moderne Sprossenfenster können in sehr ungewöhnlichen Maßen und Anordnungen daherkommen. Dem Geschmack sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Die Rahmen bestehen in aller Regel aus Holz oder Kunststoff.

Oberlichter sind eine schöne Möglichkeit, noch mehr Tageslicht ins Haus zu lassen. Die Fenster werden häufig über klassischen Drehkippfenster eingebaut, gerne über Haustüren oder finden auch über Terrassentüren ihren Platz. Sie lassen sich in Aluminium, dem günstigeren Kunststoff oder Holz bauen und sind meisten zum Drehen oder Öffnen, um eine noch bessere Möglichkeit des Lüftens zu bieten.  

Bogenfenster sind solche Fenster, die nach oben hin eine Rundung beinhalten. Früher waren sie aufgrund ihrer besonderen Bauweise sehr teuer und finden sich deswegen häufig in alten Anwesen, Kirchen oder historischen Gebäuden. Sie öffnen sich in der Regel als Drehkippfenster und kommen häufig mit integrierten Sprossen und besonderem Glas daher. Durch ihre aufwendige Produktion sind sie in aller Regel etwas teurer als klassische Fassadenfenster.

Kellerfenster sind meistens kleinere Fenster, die im Kellergeschoss eines Gebäudes installiert werden. Sie sind entweder festverglast oder lassen sich kippen oder drehen. Durch die besondere Lage im Haus sollte in jedem Fall über eine Einbruchsicherung nachgedacht werden. Wird ein Kellerraum zum Wohnen oder als Waschküche genutzt, muss man über das Fenster lüften können.

Dachflächenfenster sind solche Fenster, die im Dachgeschoss in die Neigung eines Daches eingebaut werden und für eine optimale Beleuchtung des oberen Geschosses sorgen. Häufig kommen Schwingfenster zum Einsatz, deren Scharniere aus diesem Grund mittig sitzen. Die Verglasung von Dachfenstern ist eine besondere, da sie durch ihren besonderen Einbau eine besondere Traglast gegenüber Schnee, Stürmen oder Hagel haben müssen. Dazu sollte man sich frühzeitig Gedanken über einen Wärmeschutz machen, da die Räume sonst durch das einfallende Sonnenlicht schnell heiß werden können. Hier stehen verschiedene außen- oder innenliegende und automatisierte Lösungen zur Verfügung. Die Marktführer sind Velux und Roto.

Gaubenfenster sind Fenster für das Dachgeschoss eines Hauses, die senkrecht in eine Gaube gesetzt werden. Sie ermöglichen Hausherren einen wunderschönen Ausblick aus dem Dachgeschoss in die Umgebung, obwohl man sich im Dach befindet. Nachteil ist manchmal der schlechte Lichteinfall durch die Fenster, so dass man im Dach über eine weitere Beleuchtung nachdenken muss. Gaubenfenster sind in aller Regel klassische Wandfenster, die sich drehen oder kippen lassen. In zeitgenössischen Bauten werden die Gaubenfenster manchmal durch bodentiefe Terrassentüren ersetzt, so dass man einen Schritt nach draußen treten kann. Durch die Höhe ist eine umfassende Absturzsicherung Pflicht.

Preise für Fenster und Fenstereinbau

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Weil Fenster immer kundenspezifisch hergestellt werden und sich in Größe, Form, Technik und Material sehr voneinander unterscheiden, lässt sich kaum eine Auskunft über Preise geben. Beim Material gilt in aller Regel: Kunststoff ist das günstigste Material für Fensterrahmen. Holz ist je nach Holzart aufwendiger und teurer. Aluminium ist am preisintensivsten. Auch bei der Funktionalität der Fenster gilt eine einfache Regel: je aufwendiger die Technik und Öffnung eines Fensters ist, umso teurer ist der Endpreis. Und auch die Frage nach Zwei- oder Dreifachisolierung, zusätzlichem Schallschutz oder Einbruchsicherung, macht unterschiedliche Preise. 

Neben dem eigentlichen Fenster kommen die Einbaukosten durch den Handwerker hinzu. Die Fachstunden liegen derzeit zwischen 40 und 60 Euro. Der Einbau eines Fensters kann je nach Größe bis zu vier Stunden betragen. Unser Tipp: Holt euch bei der Planung der Fenster immer mehrere Vergleichsangebote.

Zuschüsse und Förderung für Fenster

Wir haben gesehen, wie unterschiedlich Fenstertypen sein können – und damit sind unterschiedlich hohe Kosten verbunden. Ob Bogen-, Sprossen- oder Panoramafenster: Die Fensterart an sich ist nicht förderfähig. Allerdings könnt ihr verschiedene Zuschüsse von der Gemeinde, dem Land oder dem Bund beantragen, falls ihr eure Fenster im Rahmen einer Einzelmaßnahme oder Haussanierung, die den aktuellen EnEV-Verordnungen unterliegen, tauscht. Hier richtet sich die Förderfähigkeit allerdings weniger nach der Art des Fensters, sondern unterliegt der Frage, welche U-Werte mit einem Fenster erreicht werden können, d.h., wie wärmedämmend ein Fenster ist. Hier spielen vor allem das Material der Rahmen und die Fensterscheiben eine große Rolle. Hier könnt ihr euch zum Beispiel Informationen über Zuschüsse der BAFA (Bundesagentur für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) oder die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) holen. 

Welche Fensterform und -art letztlich am besten zu eurem Haus passt, hängt von der Architektur des Gebäudes und eurem Geschmack ab, manchmal auch von möglichen Bebauungsplänen, die vorschreiben, welche Art von Fenstern eingebaut werden dürfen. Hier erkundigt ihr euch am besten beim Bauamt eurer Gemeinde. Unser Tipp: Lest dazu auch unseren Artikel ’Ratgeber Fensterrahmen: Materialvergleich’.

Ihr seid aktuell auf der Suche nach passenden Profis für den Fenstereinbau? Dann schaut einmal in unsere Expertenliste. Sie sind nach Region und passend zum Thema kategorisiert.

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