Lohnt sich eine Klimaanlage im Haus?

Sabine Neumann Sabine Neumann
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Wir alle kennen Klimaanlagen im Haus zum Beispiel aus südlichen Ländern oder den USA. Bei uns in Mitteleuropa haben sie sich bisher noch nicht durchgesetzt. Ganz im Gegenteil: Hier gelten sie als Energiefresser und als unnötige finanzielle Belastung. Allerdings werden in letzter Zeit auch hierzulande die Sommer immer heißer und gerade in schlecht isolierten Häusern und in Dachwohnungen wünscht sich so mancher dann doch die Möglichkeit einer dauerhaft kühlen Brise. Ihr denkt auch darüber nach, mit einer Klimaanlage Haus oder Wohnung aufrüsten, fragt euch aber, ob sich eine solche Anschaffung wirklich lohnt? Wir geben euch einen Überblick über das Thema samt Funktionen, Kosten, Vor- und Nachteilen.

Aufgaben und Funktion der Klimaanlage

In erster Linie ist die Klimaanlage dafür da, einen Raum auf eine gewünschte Temperatur herunter zu kühlen und diese dann auch zu halten. Dafür wird der Raumluft Wärme entzogen, nach draußen transportiert und dort abgegeben. Wichtig: Der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur sollte nicht größer ausfallen als etwa sechs Grad.

Worauf achten beim Kauf einer Klimaanlage?

Unbedingt achten sollte man vor dem Kauf einer Klimaanlage auf die Kühlleistung des Geräts. Je geringer diese ist, desto mehr Strom verbraucht die Anlage. Darüber hinaus gilt es, den individuellen Kühlbedarf zu berechnen. Dieser ist abhängig von der Raum- und Fenstergröße sowie der Sonneneinstrahlung, eventuellen Wärmequellen und weiteren Parametern, anhand derer das passende Gerät ausgewählt werden kann. Der Stromverbrauch der Klimaanlage ist wichtig zur Ermittlung der Energieeffizienz.

Klimaanlage mobil: Monoblockgerät

Generell unterscheidet man zwischen mobilen und fest installierten Klimaanlagen. Zu den mobilen Modellen zählen die sogenannten Monoblockgeräte, die aufgrund ihrer kompakten, kleinen Form besonders praktisch sind. Kühlfläche und Wärmeableitung befinden sich dabei im selben Gerät und eine solche Klimaanlage kann man auf Rollen ganz bequem von einem zum anderen Raum schieben und somit immer das Zimmer kühlen, in dem man sich gerade aufhält bzw. in dem die kühle Luft gewünscht ist. Allerdings muss man für diese Art der Kühlung das Fenster kippen, durch das der Schlauch nach draußen führt. Dadurch strömt ständig warme Luft ins Haus und es entsteht ein dauerhafter Kreislauf aus Aufheizen und Abkühlen, was sich in einem entsprechend hohen Energieverbrauch widerspiegelt. Ein weiterer Nachteil dieser Klimaanlagenart ist der Geräuschpegel. Generell sollte man vor dem Kauf auf jeden Fall verschiedene Modelle und Hersteller vergleichen, da sich die Geräte in Sachen Leistung und Verbrauch durchaus stark unterscheiden.

Klimaanlage mobil: Splitgerät

Eine weitere Unterart der mobilen Klimaanlage stellt das Splitgerät dar, das über ein zusätzliches Außenteil verfügt. Dieses dient als Verbindung ins Freie. Beide Teile sind durch einen dünnen, gut isolierten Schlauch verbunden. Ein dauerhaft gekipptes Fenster ist für den Betrieb also nicht nötig, sodass sich der Energieverbrauch reduziert. Allerdings braucht man im Außenbereich einen Platz für das Außenteil, was sich schwierig gestaltet, wenn weder Balkon noch Terrasse oder Garten vorhanden sind und ein Montieren an der Fassade nicht erlaubt ist.

Fest installierte Klimaanlage

Effektiver als die mobilen Varianten ist die fest installierte Klimaanlage, die – gerade in größeren Räumen – über eine höhere Kühlleistung verfügt. Allerdings ist ein solches Modell auch entsprechend teurer und muss außerdem professionell installiert werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Innen- und Außenteil werden hierbei beide fest im Haus eingebaut. Eine Unterart stellt das Multi-Splitgerät dar, bei dem mehrere Innengeräte an ein Außenteil angeschlossen werden.

Wartung und Pflege einer Klimaanlage

Klimaanlagen müssen regelmäßig gewartet und gereinigt werden, wenn man wirklich dauerhaft Freude an ihnen haben möchte. Verschmutzte Luftfilter wirken sich nämlich schnell negativ auf die Leistung der Geräte aus. Bei den mobilen Varianten muss man darüber hinaus den Sammelbehälter für das Kondenswasser regelmäßig leeren, um die Verschmutzung der Luft mit unhygienischen Keimen zu verhindern. Übrigens: Sobald eine Klimaanlage über zwei Komponenten verfügt, muss sie von einem Fachmann oder einer Fachfrau gewartet werden.

Was kostet eine Klimaanlage?

Was eine Klimaanlage kostet, hängt in erster Linie von der Art des jeweiligen Geräts ab. Dabei variiert aber nicht nur der Preis für die Anschaffung, sondern auch die Höhe der Betriebskosten. Der Kaufpreis einer fest installierten Klimaanlage ist zum Beispiel höher als der einer mobilen Variante, während es sich bei den Betriebskosten umgekehrt verhält. Eine mobile Klimaanlage gibt es auf dem Markt schon ab 100 Euro, während ein fest installiertes Gerät unter 2000 Euro nicht zu haben ist. Der Verbrauch hingegen beläuft sich bei der mobilen Version auf circa 24 Cent pro Stunde und bei der fest installierten Alternative auf etwa 17 Cent.

Kann man den Einbau einer Klimaanlage fördern lassen?

Schlechte Nachrichten für alle Privatpersonen, die sich Hoffnungen auf eine Förderung für ihre Klimaanlage machen. Diese Möglichkeit gibt es in Deutschland nur für gemeinnützige Organisationen, Schulen, Kommunen und andere Einrichtungen dieser Art, nicht aber für private Haushalte.

Vorteile: Klimaanlage Haus

Die Vorteile einer Klimaanlage im Haus liegen auf der Hand: Sobald die Zimmertemperatur eine gewisse Grenze überschreitet und es droht, unangenehm im Raum zu werden, sorgt das Gerät zuverlässig für Abkühlung auf eine Temperatur, bei der wir uns wohlfühlen und unsere Konzentrations- und Leistungsfähigkeit erhalten bleibt. Gerade wenn es um den erholsamen Schlaf geht, kann eine Klimaanlage deutlich zum Wohlbefinden und der Gesundheit beitragen. Ein weiterer Vorteil, den Klimaanlagen mit sich bringen: Sie kühlen nicht nur die Luft, sondern sie filtern sie auch. Schadstoffe und unangenehme Gerüche werden auf diese Weise ganz einfach entfernt.

Nachteile: Klimaanlage Haus

Der wohl größte Nachteil einer Klimaanlage ist offensichtlich: Sie ist relativ teuer – und zwar sowohl in der Anschaffung, als auch, was den laufenden Betrieb angeht. Außerdem bringen nicht alle Geräte auch wirklich die gewünschte Leistung. Oftmals kühlen nur kleine Räume wirklich auf die entsprechende Temperatur herunter. In Sachen Energieeffizienz und Stromverbrauch sind die meisten Klimaanlagen eine Katastrophe und echte Stromfresser, die nicht gerade zu einer positiven Ökobilanz beitragen. Auch der Geräuschpegel ist – zumindest bei Monoblockgeräten – ein Nachteil. Nicht zuletzt kann eine Klimaanlage einen negativen Einfluss auf das Körperempfinden mitbringen, der sich in gereizten Augen, Nackensteifigkeit oder Halskratzen bemerkbar macht.

Alternative zur Klimaanlage: Ventilator

Für wen die negativen Aspekte an einer Klimaanlage die positiven überwiegen, der kann sich eine Alternative suchen, um seine Räume im Hochsommer auf eine angenehme Temperatur herunterzukühlen. Bewährt haben sich dabei vor allem Ventilatoren, die einen starken, gleichmäßigen Luftstrom erzeugen und so Abkühlung verschaffen. Ob man sich für einen Decken-, Stand- oder Tischventilator entscheidet, bleibt ganz dem persönlichen Geschmack und den individuellen Vorlieben überlassen. Ein Ventilator funktioniert übrigens auch hervorragend in modernen Containerhäusern.

Alternative zur Klimaanlage: Lüftungsanlage

Auch eine Lüftungsanlage stellt eine interessante Alternative zur Klimaanlage dar. Unterscheiden wird dabei zwischen zentralen und dezentralen Systemen. Bei einem zentralen Lüftungssystem verlaufen Rohre von einem einzelnen Lüftungsgerät in die Wände des Gebäudes, die Frischluft in alle Räume bringen. Dabei transportiert ein Ventilator die frische Außenluft ins Haus, während ein weiterer die Abluft aus den Räumen absaugt. Bei einer dezentralen Lüftung hingegen werden einzelne Geräte in den Außenwänden der Zu- und Ablufträume installiert.

Alternative zur Klimaanlage: Wärmepumpe

Es klingt auf den ersten Blick paradox, aber mit einer Wärmepumpe kann man durchaus eine Klimaanlage ersetzen. Da ihr Prinzip auf einem Kälteprozess basiert, kann man sie im Sommer zur Raumkühlung nutzen. Der Vorteil: Man braucht kein gesondertes Gerät, sondern hat eine einzige Anlage, die sowohl Wärme als auch Kälte liefert.

Alternative zur Klimaanlage: Jalousien und richtig lüften

Wer die Kosten für eine Klimaanlage scheut und außerdem Energie sparen will, muss auf herkömmliche Methoden zur Raumkühlung zurückgreifen. Um ein unangenehmes Aufheizen der Zimmer zu verhindern, gilt es dabei zunächst einmal, tagsüber alle Jalousien beziehungsweise Rollläden unten zu lassen. Früh am Morgen und spät am Abend wird dann gelüftet – aber so richtig und möglichst quer. Heißt: Alle Fenster und Türen aufreißen und frische Luft hereinlassen.


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