Türsicherung: Hinweise, Tipps und 6 Arten der Zusatzsicherung von Haus- und Wohnungstür

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Viele Wohnungs- und Haustüren sind unzureichend gesichert und stellen aus diesem Grund ein Einbruchrisiko dar. Deutschlandweit erfasste Daten weisen darauf hin, dass Einbrecher besonders dort erfolgreich sind, wo ihnen die Tür oder das Fenster wenig bis gar keinen Widerstand leistet.

Sobald der Einbruchsversuch zu viel Zeit in Anspruch nimmt und mehr als fünf Minuten dauert, ziehen Einbrecher oft wieder ab. Wie aber lassen sich Einbrecher abschrecken? Welche Kriterien sollte eine gut gesicherte Tür erfüllen? Im folgenden findet ihr Tipps zu möglichen Sicherheitssystemen und bewährten Zusatzschlössern.

Ein sicheres Türschloss

Ein sicheres Türschloss verhindert, dass die Tür aus den Angeln gehoben werden kann. Neben einer zusätzlich angebrachten Schließvorrichtung ist es gerade für Wohnungstüren wichtig, dass sie schwer sind. Umso leichter das Gesamtgewicht der Tür, desto widerstandsloser lassen sie sich ausheben.

Darüberhinaus sollte es ein sicheres Türschloss unmöglich machen, aufgebohrt zu werden. Und zu guter Letzt ist eine weitere grundlegende Möglichkeit der Zusatzsicherung die Fallensperre, die verhindert, dass ein Schloss mit einer Scheckkarte geöffnet werden kann.

Widerstandsklassen

Widerstandsklassen beschreiben Dauer und Aufwand, um ein Türschloss gewaltsam zu öffnen. Demzufolge werden Türschlösser hinsichtlich folgender Aspekte klassifiziert:

  • Gibt es einen Schutzbeschlag, der das Ziehen oder Bohren an Schließelementen verhindert bzw. behindert?
  • Ist an der Außenseite ein Knaufzylinder angebracht?
  • Wurde am Türblatt eine Bandsicherung und eine Türhaltesperre verbaut?
  • Gibt es Zusatzsicherungen, wie etwa Kastenschloss, Sperrbügel oder Türkette?

Arten der Zusatzsicherung – Fallensperre

Bei der Fallensperre handelt es sich um eine Nachrüstung der sogenannten Falle. Diese ist der Teil des Schlosses, der im Anschlag sitzt, wenn die Tür geschlossen ist.

Eine Fallensperre wirkt im geschlossenen Zustand wie ein Riegel und kann deshalb nicht zurückgedrückt werden. Dementsprechend blockiert sie die Tür. Fallensperren sind ein effektiver Einbruchschutz gegen die sogenannte Scheckkartenmethode.

Arten der Zusatzsicherung – Querriegel, auch Panzerriegel genannt

Ein Querriegel, Panzerriegel oder auch Doppelriegelschloss genannt, verriegelt eine Tür über die gesamte Breite.

Dafür wird ein zusätzlicher Schließmechanismus unterhalb des Hauptschlosses angebracht. Wird darin der Schlüssel gedreht, schließen Riegel auf beiden Seiten der Tür, verbunden durch einen waagerecht über die Breite der Tür verbauten Querriegel.

Arten der Zusatzsicherung – Bandsicherung

Die Bandseite einer Haustür wird in Sicherheitsdingen häufig vernachlässigt. Bei der Bandsicherung geht es allerdings darum, die Scharniere vor Aufhebeln zu schützen.

Dafür werden in der Schmalseite des Türblattes sogenannte Hinterhaken/ Bolzen befestigt, die bei geschlossenem Zustand in die Bohrungen der im Türrahmen bzw. der Zarge verbauten Ankerplatte greifen.

Arten der Zusatzsicherung – Stangenschloss

Stangenschlösser sind vor allem in der Nachrüstung von historischen und schwierig zu sichernden Altbautüren zu finden.

Sie können senkrecht am Türblatt befestigt werden und erstrecken sich meist über die komplette Höhe der Tür. Ein zusätzlich zum Hauptschloss eingebauter Schließmechanismus sorgt für das Extra an Sicherheit.

Arten der Zusatzsicherung – Zusatzschlösser

Der Einbau eines Zusatz- oder Kastenschlosses ist gut für Wohnungstüren geeignet, die bereits über ein solides Sicherheitssystem verfügen, etwa mit einer Bandsicherung und einer Fallensperre.

Sie werden oft oberhalb des Hauptschlosses auf die Innenseite des Türblattes geschraubt und sind entweder mit separatem Schlüssel oder gleichschließend mit dem Türzylinder zu betätigen.

Arten der Zusatzsicherung – Sperrbügel

Sperrbügel funktionieren ähnlich wie eine Türkette. Sie werden auf die Innenseite des Türblattes geschraubt und lassen die Öffnung um einen Spalt zu. Sperrbügel sind eine gute Ergänzung zu den Zusatzschlössern.

Manche Modelle verfügen sogar über eine Kombination aus beiden Mechanismen. Allerdings ist ein Sperrbügel nur dann einsetzbar, wenn ihr euch in der Wohnung bzw. im Haus befindet. Von außen sind sie nicht zu verschließen.

Erfolglose Einbruchsversuche

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass es sich bei dem Schließzylinder um den wichtigsten Teil eines sicheren Türschlosses handelt. Zusätzliche Schutzvorrichtungen sind nur dann effizient, wenn der Schließzylinder einwandfrei funktioniert.

Idealerweise unterliegt er der Sicherheitsstufe 3 oder 4. Schlösser dieser Klassen können nur mit sehr großem Aufwand gewaltsam geöffnet werden. Sobald ein Einbruchsversuch länger als fünf Minuten dauert, wird er übrigens in vielen Fällen abgebrochen.

Smart Home und Türsicherung

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In einem Smart Home werden die unterschiedlichen technischen Geräte, die ihr im täglichen Leben nutzt, miteinander vernetzt. Im Grunde handelt es sich also um ein Automationsverfahren, welches ihr auch unter den Begriffen Smart Living, Hausautomation, eHome und connected Home antrefft.

Wie weitreichend sicherheitstechnische Geräte verknüpft werden, ist abhängig von individuellen Sicherheitsanforderungen, dem zur Verfügung stehenden Budget und den baulichen Voraussetzungen.

Smart Home Steuerzentrale

Üblicherweise werden die einzelnen Komponente eines Smart Home Netzwerks mittels eines gemeinsamen Funkstandards vernetzt, dazu gehören die wohl bekanntesten WLAN und Bluetooth. Das heißt, dass beim Einbau der Geräte, wie etwa eines vernetzten Sicherheitsschlosses,  die Funkverbindung einheitlich bzw. miteinander kompatibel sein muss.

Sicherheitstechnische Geräte reagieren auf bestimmte äußere Reize wie etwa Bewegungen. Eine Steuerzentrale, das zentrale Bedienelement, wird davon in Kenntnis gesetzt und aktiviert je nach Einstellung beispielsweise Alarm oder Notruf.

Sicherungssysteme: Einbruchschutz und Bewegungsmelder

Bevor ihr ein Smart Home System mit Sicherheitsfunktionen installiert, ist es sinnvoll, wenn ihr euch euren konkreten Vorstellungen entsprechend Informationen beschafft. Eine Beratung beim Fachmann ist insbesondere hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Sicherungssysteme ratsam.

Einbruchschutz ist heute nicht mehr nur die Alarmanlage, die krach macht. Bewegungsmelder und Überwachungskameras werden miteinander vernetzt und durch smarte Komponenten und Schließsysteme ergänzt.

Die Kommunikation im Smart Home

Die Kommunikation im Smart Home erfolgt entweder ausschließlich über Funkstrecken oder alternativ auch über Verkabelung. Beide Methoden können miteinander kombiniert werden.

Darüberhinaus ist festzuhalten, dass Nachrüstungen, wie etwa in Altbauten, oft mittels Funkverbindung geschieht. Neue Installation in Bauvorhaben aller Art, wie etwa Fertighäusern oder Effizienzhäusern, werden in der Regel mit Kabelleitungen versehen.

Tipps der Polizei

  1. Die Schwachstellen einer Wohnung bzw. eines Hauses sind Türen, Fenster, Balkontüren, Kellertüren und Dachbodenluken. Es ist ratsam, diese mit Zusatzsicherungen zu ergänzen.
  2. Es empfiehlt sich, Sicherheitssysteme ausschließlich von Fachbetrieben installieren und warten zu lassen.
  3. Der Ersatzschlüssel sollte nicht unterm Blumentopf versteckt werden.
  4. Wenn ihr euren Schlüssel verliert, ersetzt umgehend den Schließzylinder.

Türen nachrüsten – Sicherheitsschlösser nachträglich einbauen

Viele der oben genannten Systeme können nachträglich eingebaut werden. Oft ist dies in Absprache mit dem Vermieter auch in Mietwohnungen möglich.

Es lohnt sich also, Türen und Fenster von einem Fachmann begutachten zu lassen. Der kann daraufhin Empfehlungen zu Tür- und Fenstersicherung aussprechen und diese auf Wunsch auch umsetzen.

Sind nachträgliche eingebaute Türsicherungen sinnvoll?

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