Um in den kalten Monaten den Kamin in vollen Zügen genießen zu können, ist es nötig und auch rechtlich vorgesehen, den Schornstein in regelmäßigen Abständen von einem Schornsteinfeger prüfen zu lassen.
Doch was, wenn der Schornstein doch einmal zu rauchen beginnt und sich üble Gerüche entwickeln? Dann ist es Zeit für eine Schornsteinsanierung. Wie diese in der Regel durchgeführt wird und mit welchen Kosten zu rechnen ist, erfahrt ihr hier.
Erste Anzeichen, dass mit dem Schornstein etwas nicht stimmt, sind der rauchende Kamin oder das erschwerte Anzünden des Brennmaterials im Kamininnenraum.
Neben der übermäßigen Rauchbildung kommen oft auch unangenehme Gerüche dazu, die sich vom Kamin ausgehend im Wohnraum verteilen.
Alternativ kann eine Schornsteinsanierung anstehen, wenn ihr im Zuge eines Modernisierungsvorhaben, das Heizsystem in eurem Haus erneuert. Bei einer solchen Erneuerung wird in der Regel ein kleineres Rohrsystem aus Edelstahl in den vorhandenen Schornstein eingelassen.
Das liegt daran, dass viele alte Kamine einen zu großen Querschnitt für die geringe Abgabemenge moderner Heizanlagen haben. Auch Systeme aus Keramik oder Kunststoff werden bei Sanierungen verbaut.
Kleine Ausbesserungen und Sanierungsarbeiten können in der Regel von den Hausbesitzer*innen übernommen werden.
So spart ihr Kosten und vermeidet, dass sich das Problem vergrößert und somit eine umfangreichere Sanierung fällig wird. Meist sind kleine Schäden auf Sicht zu erkennen und es lohnt sich vor der Sanierung die Expertise des Schornsteinfegers einzuholen.
Seit 2013 gilt das sogenannte Schornsteinfeger-Handwerks-Gesetz. Darin ist festgeschrieben, dass Eigentümer dafür sorgen müssen, dass eine regelmäßige Überprüfung des Schornsteins durch den Schornsteinfeger erfolgt.
Dieser erkennt oft bei einer solchen Begutachtung, ob eine Schornsteinsanierung erforderlich ist. So lassen sich Schäden frühzeitig erkennen und teure Folgekosten können vermieden werden.
Frühzeitig lassen sich bereits Spannungsrisse und bröckelnde Fugen erkennen. Diese weisen ggf. auf ein weiterführendes Problem hin.
Bestätigt sich dies nach Begutachtung nicht, so können Risse und Fugen in der Regel in Eigenarbeit ausgebessert werden.
Bei einer Versottung ziehen Wasser, Teer und Säuren in das Mauerwerk des Schornsteins ein. Dadurch bilden sich gelbliche und braune Flecken an der Außenseite des Kamins und auf Dauer wird die Leistungsfähigkeit des Kamins beeinträchtigt.
Der Schornsteinfeger entscheidet, ob der Kamin komplett saniert werden muss, oder ob der versottete Teil des Kamins neu verputzt und so nur teilweise saniert wird. Eine ausgeprägte Versottung erhöht die Brandgefahr und wirkt sich negativ auf die Statik eines Gebäudes aus.
Wird ein Kamin und der dazugehörige Schornstein nicht ausreichend und regelmäßig gereinigt, kommt es zu einer übermäßigen Bildung und Ablagerung von Ruß.
Darüber hinaus kann auch ein Rußbrand entstehen, der den Schornstein beschädigt und somit in seiner Funktion beeinträchtigt. Ist die Rußbildung demnach zu fortgeschritten, schafft allein eine Schornsteinsanierung Abhilfe.
Leider gibt es immer noch Bestände, die zwischen 1960 und 1990 gebaut worden, die in Mauerwerk und Dämmung Asbest enthalten. In diesen Fällen sind Schornsteinsanierungen von besonders hoher Notwendigkeit.
Dabei müssen die Arbeiten von Spezialunternehmen ausgeführt werden, deren Mitarbeiter*innen sich mit besonderen Schutzmaßnahmen vor dem durch den Abriss freigesetzten Asbestpartikeln schützen.
Die Durchführung einer Schornsteinsanierung lässt sich nicht pauschalisieren. Das liegt daran, dass nicht immer eine Komplettsanierung nötig ist und dass die Begründungen, wie oben erwähnt, für eine Sanierung unterschiedlich ausfallen.
Dem entsprechend flexibel sollte die Planung erfolgen, wobei folgende Punkte durchaus Berücksichtigung finden können und sollten.
Sobald ihr eine Bestätigung vom Schornsteinfeger oder Heizungsbauer erhalten habt, dass und in welchem Umfang der Schornstein saniert werden muss, meldet ihr zeitnah die Sanierungsmaßnahme beim zuständigen Bezirksschornsteinfeger an.
Je nach Umfang des Vorhabens, ist nun abzuwägen, ob ihr in Eigenarbeit die Sanierung durchführen wollt oder ob ihr einen Fachbetrieb hinzuziehen möchtet.
Eine komfortable und übersichtliche Art, einen Schornstein zu sanieren, erfolgt mittels eines im Fachhandel erhältlichen Bausatzes.
Die Anleitung für das jeweilige Modell ist erfolgt meist in der Beratung und kann als Dokument online eingesehen werden. Darüber hinaus könnt ihr euch hinsichtlich der zu gebrauchenden Werkzeugs beraten lassen und dieses entsprechend bereitstellen.
In vielen Fällen dauert die Schornstein- und Kaminsanierung wenige Tage. Dabei ist wiederum der genaue Zeitaufwand abhängig von dem zu behebenden Schaden.
Zudem verhält sich eine Schornsteinsanierung recht unkompliziert, wenn der Schlot gerade verläuft. Allerdings kann es auch zu Verwinkelungen im Schlot kommen, bei denen es ratsam ist einen Fachbetrieb hinzuzuziehen.
Edelstahl ist im Kaminbau ein wertgeschätzter Baustoff. Aufgrund seiner flexiblen Struktur und einem niedrigen Eigengewicht, ist Edelstahl auch bei schwierigen Sanierungen und Winkelschornsteinen einsetzbar.
Grundsätzlich sind Edelstahlrohre lange haltbar. Wenn ihr korrosionsbeständiges Edelstahl auswählt, können dem Material auch säurehaltige Abgase nichts anhaben.
Keramikrohre bieten optimale Bedingung für eine erfolgreiche Schornsteinsanierung. Sie sind sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Temperaturen einsetzbar und sind grundsätzlich sehr säurebeständig.
Darüber hinaus erleichtern Keramikrohre einen nachträglichen Wechsel des Brennstoffes und der Schornstein muss in der Regel nicht umgerüstet werden. Wichtig: Bei der Nutzung von festen Brennstoffen, wie etwa Holz, ist eine zusätzliche Dämmung des Kamins notwendig.
Da die Gründe für eine Schornsteinsanierung sehr unterschiedlich ausfallen und die baulichen Gegebenheiten vor Ort verschiedene Herausforderungen an das Vorhaben stellen, können Kosten nicht pauschal dargelegt werden. Im Allgemeinen ist eine Sanierung mit Edelstahl die wohl kostengünstigste während Sanierungen mit Keramik am teuersten ausfallen.
Darüber hinaus sind Höhe und Beschaffenheit des Schornsteins ausschlaggebend. Gibt es Versatz oder müssen Winkel beachtet werden? Wenn ihr im Zuge einer Erneuerung des Heizsystems den Schornstein saniert, können euch unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse und kWf- Förderungen gewährt werden.