Gemüse anbauen in der Stadt? So funktioniert es mit dem Urban Gardening!

Christine Bauer Christine Bauer
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Immer mehr Menschen, die sich für die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit interessieren, interessieren sich für die Selbstversorgung mit Lebensmitteln. Wer in der Stadt lebt, hat jedoch oft nicht die Möglichkeit, in der Nähe ein Stück Land zu bestellen. Es gibt allerdings viele Dinge, die man auch in Stadtwohnungen tun kann, um mit dem Lebensmittelanbau zu beginnen!

Was ist Urban Gardening?

Urban Gardening ist ein Trend, den man mittlerweile in vielen Europäischen Großstädten findet. Damit sind verschiedene Arten von Landwirtschaft gemeint, die man auch auf engstem Raum ausüben kann. Manche Menschen legen in der Stadt Gemeinschaftsgärten an – andere bepflanzen Balkone oder Dächer. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Betreiber solcher Projekte können auch in der Stadt eigene Lebensmittel ernten. Dabei werden neue Lebensräume für Insekten geschaffen und grauer Beton verwandelt sich in blühende Biotope.

Gemüseanbau auf dem Balkon

Wer in der Stadt keinen Garten hat, hat zumindest mit etwas Glück einen Balkon. Ideal wäre es natürlich, Besitzer einer großflächigen Dachterrasse zu sein. Natürlich ist es hier mitunter schwieriger, Obstbäume oder Sträucher anzupflanzen. Dennoch gibt es eine Menge Pflanzen, die wunderbar auf Balkon und Dachterrasse gedeihen. Dabei müssen allerdings einige Grundvoraussetzungen erfüllt sein: So benötigen viele Gemüsepflanzen sonnige oder zumindest halbschattige Standorte. Aus diesem Grund eignen sich Balkone besonders gut, die nach Süden oder Südwesten hin ausgerichtet sind. Zum anderen brauchen Sie Gefäße, die groß genug sind. Zehn Liter sollten Töpfe mindestens fassen, um Gemüse anzubauen – mehr ist noch besser. Zuletzt müssen Sie ganz besonders darauf achten, ausreichend zu düngen. Dafür können Sie Ihre eigene Wurmkiste aufstellen – eine Art Kompost für Innenräume. Alternativ gibt es auch im Baumarkt oder in Pflanzenmärkten speziellen Langzeitdünger, mit dem Sie Ihre Pflanzen mit Nährstoffen versorgen können. Welche Gewächse sind nun besonders gut geeignet für Dachterrasse und Balkon? Hier einige Vorschläge:

• Pflücksalate wie Feldsalat, Rucola oder Rauke

• Radieschen

• Tomaten

• Möhren

• Bohnen

• Zuckererbsen

• Kräuter

• Gurken

Hydroponik auf dem Dach

Die Dächer der meisten Häuser sind mehr oder weniger einfach da. Wäre es nicht revolutionär, sie als Anbaufläche zu nutzen? Die moderne Anbaumethode Hydroponik lässt sich ideal mit Dachgärten kombinieren. Dabei werden die Pflanzen nicht in Erde gesetzt, sondern wurzeln in Behältern, die mit Wasser gefüllt sind. Fixiert sind sie beispielsweise durch Kokosfaser oder Steinwolle. Zusätzlicher Flüssigdünger gewährleistet die optimale Nährstoffzufuhr. Das Konzept sieht es vor, dass die Bewässerung der Pflanzen in einem geschlossenen Kreislauf stattfindet. Dabei sollen Wasser- und Energiekreislauf des Hauses angezapft werden. Ohnehin anfallendes Abwasser wird gefiltert, gereinigt und aufbereitet, um es anschließend den Pflanzen zur Verfügung zu stellen. Aber auch, wer sich auf dem eigenen Dach kein komplexes Hydroponik-System aufbauen möchte, kann Flachdächer gut zum Anbau nutzen. Wichtig ist, dass es eine Art von Begrenzung gibt, die verhindert, dass Töpfe bei Unwetter herunterfallen. Außerdem sollten Sie insbesondere Pflanzen wählen, die viel Sonne vertragen können.

Kräuter auf der Fensterbank

Wer genug Platz im Inneren der Wohnung hat, kann hier tatsächlich viele Dinge anbauen, die andernfalls in den Garten gesetzt werden würden. Die Voraussetzung dafür ist ausreichend Licht am Fenster. Außerdem ist es bei vielen Pflanzen wichtig, ausreichend zu lüften. Davon abgesehen steht dem Indoor-Gärtnern kaum noch etwas im Wege. So lassen sich in Innenräumen mehr Sorten pflanzen, als man meinen würde. Der Klassiker ist der selbstgemachte Kräutergarten. Petersilie, Basilikum, Rosmarin oder Schnittlauch können Sie ganzjährig von der Fensterbank ernten. Aber auch Tomaten, Gurken, Paprika oder Zucchini gedeihen gut in der Wohnung. Eine praktische und einfache Alternative ist es, Gemüsesorten nachwachsen zu lassen. Dafür eignet sich besonders Wurzelgemüse wie Rote Bete oder Mohrrüben. Man stellt einfach den oberen, abgeschnittenen Teil in ein Glas mit Wasser und wartet so lange, bis sich kleine Wurzeln gebildet haben. Anschließend werden die Pflanzen wieder in Erde eingesetzt – sie wachsen nun nach. Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer lassen sich noch leichter nachziehen. Hier setzt man einfach die Pflanzen direkt in die Erde.

Sprossen ziehen

Es gibt sogar eine Möglichkeit, etwas anzubauen, wenn man weder einen Garten noch einen Balkon noch ein helles Südfenster hat – nämlich knackige, selbstgezogene Sprossen. Diese sind wahre Vitamin- und Mineralstoffbomben und brauchen nur wenige Tage, bis sie verzehrfertig sind. Vor allem im Winter, wenn es eine kleinere Auswahl an regionalem Obst und Gemüse gibt, bereichern sie den Speiseplan. Spezielle Anzucht-Sets gibt es dafür in fast jedem Drogerie-Markt.

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