homify 360°: Tradition trifft Moderne in Portugal

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
House JA - designed by Filipe Pina and Inês Costa., Joao Morgado - Architectural Photography Joao Morgado - Architectural Photography
Loading admin actions …

Das Architekturbüro Filipe Pina + Maria Inês Costa entwarf ein 260 Quadratmeter großes Wohnhaus für eine Familie. Das Gebäude steht in Guarda, der höchstgelegenen Stadt Portugals. Die Architektur im Zentrum von Guarda ist geprägt von Steinhäusern und das findet sich auch in dem Entwurf wieder.

Das Konzept des portugiesischen Architekturbüros war es, zwei Gebäude mit unterschiedlichen Fassaden zu vereinen. Auf der einen Seite wurde glatter Sichtbeton für die Erweiterung der Häuserfassade gewählt und auf der anderen Seite besticht der bestehende traditionelle Bau mit seiner Steinfassade. Mittig wurde ein Rahmen platziert, der die beiden Strukturen mit Hilfe des zeitlosen Materials Glas verbindet. Das Haus soll den ländlichen und den urbanen Lebensstil verbinden. 

Ansicht

Die beiden Komplexe gehören zusammen und vereinen gekonnt die Vergangenheit und die Moderne. Nichts wirkt gekünstelt oder aufdringlich. Das Wohnprogramm des Hauses beherbergt ein Wohnzimmer, eine Küche und eine Garage im Erdgeschoss des Gebäudes. Die privaten Räume wie die Schlafzimmer, die Bäder und die Bibliothek finden sich im Obergeschoss des Anwesens.  

Details der Fassade

Durch die spiegelnden Glasflächen entsteht ein Spiel aus den Reflexionen der umliegenden Natur. Die pastelligen Farben des Himmels schmiegen sich wunderbar an die kalte Oberfläche des kalten Sichtbetons. Um die Fassade aufregender zu gestalten, wurden bei der speziellen Schalungstechnik zwei Bänder ausgearbeitet, die sich am oberen Rand des Hauses sowie mittig des Gebäudes befinden. 

Gestaltung der Öffnungen

Viel Wert legten die Bauherren auf extravagante Öffnungen. Diese zeigen sich in ganz unterschiedlicher Gestalt und machen die Fassade zu einem Blickfang. Der Architekt spielte mit den unterschiedlichen Ebenen der Hülle. So ließ er die Glasscheiben bündig zur Fassade verlaufen, sie zurücktreten oder austreten. Diese Unregelmäßigkeiten hauchen, neben der unterschiedlichen zum Einsatz kommenden Materialien, der Fassade Lebendigkeit ein. 

Struktur des Eingangsbereich

Hier sehen wir den Eingang, der sich im schmalen Zwischenraum der beiden Häuser befindet. Dieser rückt räumlich in den Hintergrund, um die Verbindung der unterschiedlichen Komplexe nicht auf den ersten Blick sichtbar zu machen. Die Brüstung des französischen Fensters findet sich immer wieder. So wird sie zusätzlich als gestalterisches Element neben dem Garagentor verwendet und kommt als Eingangstor vor dem gläsernen Eingangsbereich zum Einsatz. Schließt man das Tor, werden die Häuser auf einer Ebene miteinander verbunden.

Eingangsbereich

Betritt man den Eingangsbereich, befindet man sich in einem gläsernen Raum, der die beiden unterschiedlichen Zeiten miteinander verbindet. Die Glasfront des Treppenhauses schließt den schroffen Stein des portugiesischen Hauses ein. Dunkles Pendant bildet der polierte Steinboden. Der Mix aus diversen Materialien lässt eine interessante Spannung innerhalb des Raumes entstehen, die allerdings abgemildert wird, da die Werkstoffe eine natürliche Quelle haben.

Hof

Die Holztreppe steigt zwischen der Glaswand empor und stellt ein Bindeglied der Geschosse sowie eine Verbindung der Materialien dar. Hinter dem Neubau wurde ein Bauvolumen ausgespart, so dass ein Hof entsteht der für südliche Länder üblich ist. Auf diese Weise vereint der moderne Trakt des Hauses ein traditionelles Gut, das modern interpretiert wurde. Durch die raumhohe Verglasung des Treppenhauses ist der gesamte Hof einsehbar. Solche Innenhöfe haben ihren Ursprung von dem spanischen Patio, der sich wiederum von einigen Vorbildern anderer Ländern ableitet. Größtenteils waren diese Höfe reichen Menschen vorbehalten und wurden reich geschmückt. In den meisten Fällen stand im Zentrum des offenen Raumes ein Brunnen. Dieser bot in den heißen Sommermonaten eine kühlende Quelle. Zusätzlich entstand durch den geschlossenen Raum eine erhöhte Akustik, die das Geräusch des Brunnenplätscherns maximierte. 

Das Treppenhaus

In der oberen Ebene gelangt man über einen Holzsteg zu den privaten Zimmern des Hauses. Die privaten Räume erstrecken sich zur rechten Seite. Der steinerne Rahmen stellt durch die grobe Struktur die Verbindung zum alten Trakt dar. Durch das großformatige Fenster und die weiten Öffnungen zum Hof wirkt das Treppenhaus sehr freundlich und hell. Als Brüstung für die Treppe dienen dünne Stahlseile die vertikal an der Decke und an den Seiten der Setzstufen montiert wurden. Das filigrane Geländer erfüllt neben der Sicherheit einen gestalterischen Aspekt, der sich aufgrund der feinen Linien von den groben Materialien des Raumes absetzt.

Weitere Anregungen zu Brüstungen findet ihr in dem Ideenbuch: Moderne Treppenbrüstungen

Optimale Verwendung des Raumes

In der oberen Etage des Hauses wurde ein hochwertiger Holzboden verlegt, um die privaten Räume wohnlicher zu gestalten. Der Flur sowie die vorherrschenden Dachschrägen wurden optimal ausgenutzt: Raumhohe Einbauschränke bieten eine große Fläche, um Dinge aufzubewahren. 

Gestaltung des Wohnbereichs

Hier befinden wir uns im Wohnzimmer. Die Möblierung wurde bewusst schlicht gehalten und nimmt sich sehr zurück. Für die kalten Tage des Jahres spendet ein robuster Kamin, der im Zentrum des Raumes platziert wurde, Wärme. Über eine Terrassentür gelangt man in den privaten Hof, der in den Sommermonaten einen wichtigen Stellwert erfüllt.

Wie gefällt euch dieses Haus? Hinterlasst uns einen Kommentar!

Benötigen Sie Hilfe mit einem Projekt?
Beschreiben Sie Ihr Projekt und wir finden den richtigen Experten für Sie!

Highlights aus unserem Magazin